In Grafing ist es zu einem bemerkenswerten Konflikt innerhalb des Fördervereins der Volkshochschule (VHS) gekommen. Der Vorsitzende Jörg Walter sieht sich einer wachsenden Unzufriedenheit unter den Mitgliedern gegenüber, die ihn von seiner Position entfernen möchten. Diese Situation ist nicht nur ein innerverbandlicher Streit, sondern beleuchtet auch die Herausforderungen, mit denen die Volkshochschule konfrontiert ist.
Vor einigen Wochen begann Walter, ein konkurrierendes Programm zu organisieren, das in direkter Konkurrenz zu den Veranstaltungen der VHS steht. Dies hat für Unruhe gesorgt und führte dazu, dass Mitglieder des Fördervereins eine Unterschriftenliste ins Leben riefen, um seine Abberufung auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung am 21. November zu beantragen. Auf dieser Liste haben sich bereits zahlreiche Mitglieder eingetragen, die gegen Walters Vorgehen protestieren.
Vorwürfe gegen den Vorsitzenden
Die Gründe für diese Unterschriftensammlung sind vielschichtig. Ein zentraler Vorwurf ist Walters Entscheidung, eine umstrittene Veranstaltung mit dem Münchner Kommunikationswissenschaftler Michael Meyen zu organisieren, ohne Rücksprache mit den Mitgliedern des Fördervereins zu halten. Diese Entscheidung wird als Verstoß gegen die Satzung angesehen, da sie die VHS und ihre Arbeit untergräbt. Mitglieder geben an, dass Walter Hinweise zur Absage der Veranstaltung ignorierte und stattdessen die Durchführung entschlossen verteidigte.
Die Unterschriftenaktion zeigt, dass eine klare Mehrheit der Mitglieder mit Walter unzufrieden ist und hinter dem zweiten Vorstand, Silvan Ruegg, steht. Ruegg hat bereits einen Antrag zur Abberufung Walters initiiert, was die Spannungen im Verein weiter verschärft. Die Mitglieder fordern nicht nur die Abberufung, sondern auch eine Neuwahl des Vorstands im ersten Quartal 2025, um frischen Wind in die Vereinsführung zu bringen.
Diese Entwicklungen sind besonders wichtig, da der Förderverein eine bedeutende Rolle bei der Unterstützung der VHS spielt. Der Verein trägt zur Finanzierung von Kursen und Veranstaltungen bei, die für die Bildung in der Region von großer Bedeutung sind. Die VHS selbst bietet ein breites Spektrum an Kursen an, darunter auch ermäßigte Angebote für Menschen mit geringem Einkommen oder besondere gesellschaftliche Gruppen, was die Zugänglichkeit der Bildung für alle fördert.
Die Situation beim Förderverein könnte auch Auswirkungen auf die zukünftige Programmgestaltung der VHS haben, die darauf angewiesen ist, dass ihre Unterstützer und Mitglieder zusammenarbeiten, um die Bildungsangebote aufrechtzuerhalten und zu erweitern. Wie die aktuellen Entwicklungen zeigen, ist der Zusammenhalt innerhalb des Fördervereins entscheidend, um das Bildungsangebot in Grafing zu sichern.
Für weitere Informationen über die Hintergründe dieser Entwicklungen und die Struktur der VHS Grafing können interessierte Leser die offizielle Website der VHS besuchen oder den detaillierten Bericht auf www.sueddeutsche.de einsehen.
