Der Deutschland Cup, der bis Sonntag in Landshut stattfindet, bietet deutschen Eishockeyteams die Gelegenheit, sich dem heimischen Publikum zu präsentieren. Während die Frauenmannschaft noch um Aufmerksamkeit kämpft, treten die Männer als Favoriten an. Dieses Turnier gilt als wichtiger Schritt auf dem Weg zu den Olympischen Spielen 2026 in Mailand.
Stefan Ustorf, Sportdirektor der Nürnberg Ice Tigers, beschreibt die aktuelle Lage des deutschen Eishockeys als sehr positiv. „Wir sind konstant unter den Top-8-Nationen und es ist keine Überraschung mehr, wenn wir um Medaillen spielen“, erklärt er. In den letzten Jahren wurde stark in den Nachwuchs investiert, was sich bereits auszahlt. Die U18- und U20-Teams nehmen in der A-Gruppe teil, was den Fortschritt des deutschen Eishockeys unterstreicht.
Die Sicht der Frauen
Ronja Jenike, ehemalige Nationalspielerin und heutige Assistenztrainerin der Frauenmannschaft, hebt hervor, dass die Männer inzwischen bei großen Turnieren regelmäßig um Medaillen kämpfen. „Die DEL hat ein hohes Niveau und viele deutsche Spieler glänzen in der NHL“, sagt sie. Bei den Frauen sieht sie jedoch noch Entwicklungspotenzial, auch wenn Deutschland mittlerweile im europäischen Mittelfeld etabliert ist. „Der Deutschland Cup ist eine große Bühne für die Frauen und könnte sie motivieren“, fügt sie hinzu.
Bundestrainer Harold Kreis sieht im bevorstehenden Turnier eine wichtige Gelegenheit, um die Form der Spieler zu überprüfen. „Wir hoffen, dass alle NHL-Spieler teilnehmen, um die bestmögliche Auswahl zu präsentieren“, erklärt er. Eine Medaille wäre ein „positiver Schock“, da die Top-Nationen wie Kanada und Schweden nach wie vor besser aufgestellt sind.
Herausforderungen und Chancen
Claus Vetter, Ressortleiter Sport beim Tagesspiegel, warnt jedoch, dass die Männer beim Deutschland Cup nicht alle verfügbaren Spieler einsetzen können. „Viele Spieler, die bei der WM 2025 in Dänemark für Deutschland auf dem Eis stehen werden, fehlen hier“, sagt er. Dennoch sieht er die Chance für Spieler aus der zweiten Reihe, sich zu präsentieren. Dies könnte langfristig für das deutsche Eishockey von Vorteil sein.
Der Deutschland Cup ist nicht nur ein wichtiges Turnier für das Eishockey in Deutschland, sondern auch ein Teil der internationalen Eishockeygemeinschaft. Der Internationale Eishockey-Verband (IIHF) hat 82 Mitglieder und organisiert regelmäßig Weltmeisterschaften für Männer und Frauen sowie andere Wettbewerbe. Diese Veranstaltungen tragen dazu bei, das Eishockey weltweit zu fördern und die Standards zu heben.
Die IIHF, gegründet 1908, hat ihren Sitz in Zürich und ist verantwortlich für die Festlegung der Spielregeln und die Organisation internationaler Turniere. In den letzten Jahren hat die IIHF auch darauf geachtet, die Emanzipation im Sport zu fördern, indem sie den Frauenmannschaften mehr Sichtbarkeit und Unterstützung bietet. Die Entwicklung des deutschen Eishockeys ist ein Teil dieser globalen Bemühungen, die Sportart auf allen Ebenen voranzubringen.
Das Eishockey in Deutschland hat sich in den letzten Jahren stark verbessert, und die kommende Herausforderung beim Deutschland Cup wird entscheidend sein, um festzustellen, wo die Mannschaften stehen. Die Erfolge der Männer und die stetige Entwicklung der Frauenmannschaft geben Grund zur Hoffnung, dass das deutsche Eishockey auch in Zukunft auf der internationalen Bühne erfolgreich sein kann. Weitere Details zu diesem Thema finden sich in einem Artikel auf www.tagesspiegel.de.