Die Hamburger Staats- und Universitätsbibliothek (SUB) steht im Fokus umfangreicher Sanierungsmaßnahmen, nachdem wiederholt Wasserschäden festgestellt wurden. Der Senat hat ein Sofortprogramm mit 20 Millionen Euro aufgelegt, um das marode Gebäude zu revitalisieren. Der Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) betonte, dass die Bibliothek als wichtiger Standort für Wissenschaft und Bildung in Hamburg erhalten bleiben muss.
Bereits in den ersten Januarwochen führte starkes Regenwetter zu massiven Problemen. Wasser drang in die Räumlichkeiten ein, insbesondere in den Lesesaal und den Gruppenarbeitsbereich. Betroffen sind dabei die Fensterarbeitsplätze, die auf die Seite des Wiwi-Bunkers blicken. Während provisorische Reparaturen vorgenommen wurden, steht die Dachdeckerfirma aufgrund der Witterung vor Herausforderungen, die Schäden vollständig zu beheben. Arbeitsplätze in den betroffenen Bereichen müssen vorübergehend gesperrt werden, was besonders ärgerlich ist, da die Nachfrage nach Lernplätzen in der Bibliothek hoch ist.
Sanierung und Zukunft der Stabi
Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) verspricht mit den geplanten Maßnahmen, die „geschichtsträchtige Stabi zukunftsfähig“ zu machen. Auf einer Fläche von 4.000 der insgesamt 5.300 Quadratmetern werden zunächst undichte Stellen repariert. Ab 2024 ist eine umfassende Sanierung des Daches vorgesehen, gefolgt von Verbesserungen im Brandschutz. Diese ersten Schritte sollen bis 2027 abgeschlossen sein, während eine umfassende Generalsanierung in Planung ist.
Die SUB ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Hamburger Hochschullandschaft. Sie beherbergt über sieben Millionen Medieneinheiten und zieht jährlich 1,2 Millionen Besucher an. Damit ist sie nicht nur die größte Bibliothek Hamburgs, sondern auch eine zentrale Anlaufstelle für Studierende und Wissenschaftler. Zudem fungiert sie als Landes- und Archivbibliothek, die wertvolle historische Schätze bewahrt.
Kritik und Herausforderungen
Trotz der geplanten Investitionen gibt es kritische Stimmen aus der Opposition. Anke Frieling, wissenschaftspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion, äußerte, dass angesichts des desolaten Zustands der SUB ein Neubau in Erwägung gezogen werden sollte. Die aktuellen Sofortmaßnahmen erscheinen ihr als unzureichend und ohne klare Gesamtstrategie.
Die Notwendigkeit einer umfassenden Sanierung wird durch die jüngsten Wasserschäden umso deutlicher. Um zukünftige Probleme zu vermeiden, ist ein neues Raumkonzept in Arbeit, das auf die Bedürfnisse der Nutzer eingehen soll. Details dazu sind unter dem Projekt „Wissen Bauen 2025“ zu finden.
Die SUB muss auf die Herausforderungen der Zeit reagieren, um ihren Platz als zentrale wissenschaftliche Institution in Hamburg weiterhin zu behaupten.
lno/juve
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