In Brandenburg an der Havel blüht die Musikszene auf! Der Rapper Maxime Schubert, besser bekannt als Kolibri, zeigt, dass man auch außerhalb der großen Metropolen erfolgreich sein kann. Mit seinem neuesten Track „mies“ beweist er, dass die Stadt nicht nur ein Ort zum Leben, sondern auch ein kreatives Zentrum für Musiker ist. Kolibri rappt: „Zwischen irgendetwas werden und irgendjemand sein wollen, sample mich selbst, dreh mein Leben durch den Reißwolf.“ Dies ist mehr als nur ein Song – es ist eine Hymne auf das Leben und die Herausforderungen eines Künstlers.
Der Künstler selbst hat die hektischen Straßen Berlins gegen die ruhigeren Gefilde Brandenburgs getauscht. Nach fünf Jahren in der Großstadt fand er während der Pandemie zurück in seine Heimat. „Ich hatte gerade am Anfang in Berlin oft das Gefühl, was zu verpassen“, gesteht Kolibri, der die Vorzüge seiner neuen Umgebung schätzt. Der Druck, im großen Musikgeschäft zu bestehen, ist in Brandenburg geringer, und das Netzwerk unter den Künstlern ist dichter.
Die Vorteile der Provinz
Brandenburg an der Havel bietet den Musikern zahlreiche Vorteile, die in einer Großstadt oft verloren gehen. Günstige Studio-Mieten und eine persönlichere Atmosphäre ermöglichen es Kolibri und anderen Künstlern, sich kreativ zu entfalten. „Ich habe mehr Fokus, um an meiner Musik zu arbeiten“, erklärt er. Die Vernetzung ist einfacher, auch wenn die Herausforderungen, außerhalb der Region bekannt zu werden, bestehen bleiben.
Doch es gibt auch Schattenseiten: Die Stadt muss mehr für die Jugend tun. Kolibri fordert mehr Treffpunkte und Begegnungsorte für junge Menschen. „Die Sankt Annen Galerie ist nicht unbedingt der optimale Ort für sie zum Abhängen“, so der Rapper. Veranstaltungen wie Fête de la Musique und das Open-Air-Festival „Bergfest“ bringen frischen Wind in die lokale Kultur und bieten Künstlern die Möglichkeit, sich zu präsentieren.
Gemeinsame Projekte und kreative Synergien
Die Zusammenarbeit mit anderen Künstlern ist für Kolibri essenziell. So entstand die Single „Was ich verloren hab“ in Kooperation mit der Brandenburger Band „The Nash Circle“ und dem Rapper Blizzylzzy. Der zwischenmenschliche Aspekt dieser Zusammenarbeit ist ihm besonders wichtig: „Eine gewisse Chemie muss schon da sein.“
Er sieht Erfolg nicht nur in Chart-Platzierungen, sondern in der kreativen Routine und der Unterstützung durch andere Künstler. „Erfolg muss nicht unbedingt ein Chart-Erfolg sein“, betont Kolibri. Für ihn zählt die Musik, die aus echtem Verständnis und Zusammenarbeit entsteht. „Das klingt zwar super klischeehaft, aber es kommt gar nicht so darauf an, einem bestimmten Sound oder einem bestimmten Trend nachzueifern“, fügt er hinzu.
Die Herausforderungen für Nachwuchskünstler
Für junge Talente, die in einer kleinen Stadt wie Brandenburg an der Havel Fuß fassen wollen, hat Kolibri einen klaren Rat: „Vertraut mehr auf euch selbst und euer Können.“ Die eigene Perspektive und Authentizität sind entscheidend in der heutigen Musiklandschaft.
Die Stadt hat noch viel Potenzial zur Entwicklung, insbesondere in der Förderung von Musik und Kunst. So könnte Brandenburg an der Havel nicht nur für Kolibri, sondern für viele andere Musiker zu einem neuen kreativen Zuhause werden, wenn die Stadt bereit ist, die notwendigen Veränderungen vorzunehmen.
Erst kürzlich standen die Themen Vernetzung und Ausstattung auf der Agenda, als Musiker in einem Forum über die Attraktivität von Städten für Künstler diskutierten. In einem Vergleich mit anderen Städten wurde deutlich, dass eine gute Versorgung mit Equipment und Auftrittsmöglichkeiten entscheidend für das Wachstum einer Musikszene ist. In größeren Städten wie Hamburg gibt es nicht nur bessere Möglichkeiten, Equipment zu testen, sondern auch eine Vielzahl an Locations, die für jede Musikrichtung offen sind. Das macht Brandenburg an der Havel noch attraktiver für kreative Köpfe.