Die Stadt Markt Schwaben trauert um einen ihrer größten Söhne: Josef Blasi, ein Mann, der wie kein anderer die Geschichte seiner Heimat verkörperte, ist im Alter von 95 Jahren verstorben. Sein Tod am Tag vor Allerheiligen hat eine Lücke hinterlassen, die kaum zu füllen sein wird. Blasi war nicht nur ein leidenschaftlicher Geschichtenerzähler, sondern auch ein unermüdlicher Kämpfer für die Bewahrung des kulturellen Erbes seiner Gemeinde. Laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung war er einer der letzten Zeitzeugen, die die Geschichte von Markt Schwaben mit eigenen Augen erlebt haben.
Josef Blasi wurde 1929 geboren und begann seine berufliche Laufbahn als Verwaltungslehrling. Sein unermüdliches Engagement für die Gemeinde führte ihn schließlich in die Politik, wo er 30 Jahre lang im Marktgemeinderat tätig war. Er war bekannt für seine diplomatische Art und wurde 2016 zum Ehrenbürger von Markt Schwaben ernannt. Seine Verdienste um die lokale Geschichtsschreibung sind unermesslich. Er war maßgeblich an der Gründung des Heimatmuseums beteiligt und verfasste große Teile der Ortschronik, die bis heute als Referenzwerke gelten, wie die Merkur berichtete.
Ein wandelndes Lexikon
Josef Blasi war nicht nur ein Historiker, sondern auch ein Geschichtenerzähler, der sein Wissen mit Begeisterung weitergab. Bei Vorträgen und Lesungen fesselte er sein Publikum, sei es bei Seniorenveranstaltungen oder in der Gemeindebücherei. Sein Wissen über die Geschichte von Markt Schwaben war so umfassend, dass er oft als erste Anlaufstelle für historische Fragen galt. „Er war das wandelnde Lexikon“, so beschreiben ihn viele seiner Zeitgenossen. Seine Fähigkeit, sich an Details zu erinnern und diese lebendig zu erzählen, machte ihn zu einer einzigartigen Figur in der Gemeinde.
Sein Engagement endete nicht bei der Geschichtsschreibung. Blasi war auch politisch aktiv und setzte sich für die Belange seiner Mitbürger ein. Er trat 1952 der CSA bei und war später ein aktives Mitglied der CSU. Seine Loyalität und Integrität wurden von allen Seiten geschätzt, und er war bekannt für seine Fähigkeit, auch in schwierigen politischen Zeiten einen Ausgleich zu finden. Blasi war ein Mann mit klaren Prinzipien, der stets das Wohl seiner Gemeinde im Blick hatte.
Ein letzter Abschied
Josef Blasi hinterlässt ein beeindruckendes Erbe. Die Trauerfeier findet am 9. November um 9 Uhr in der katholischen Pfarrkirche St. Margaret statt, gefolgt von einer Beisetzung auf dem Gemeindefriedhof. Bürgermeisterin Walentina Dahms und Vizelandrätin Magdalena Föstl werden am Grab sprechen und ihm die letzte Ehre erweisen. Sein Tod ist nicht nur ein Verlust für die Gemeinde, sondern auch für alle, die in ihm einen Freund und Mentor gefunden haben. Die Erinnerungen an seine Geschichten und sein unermüdliches Engagement werden jedoch weiterleben und die Herzen der Menschen in Markt Schwaben weiterhin berühren.