Die alarmierenden Auswirkungen des Klimawandels sind nicht mehr zu ignorieren: Immer mehr Wintersportorte sehen sich gezwungen, ihre Pforten für immer zu schließen. Die steigenden Temperaturen und die damit verbundenen wirtschaftlichen Schwierigkeiten machen den Betrieb in vielen Skigebieten untragbar. So berichtet Merkur, dass die Wintersaison 2024/2025 für viele Regionen mit enormen Herausforderungen verbunden ist.
Die Preise für Tagespässe steigen unaufhörlich, und während einige Skigebiete noch auf eine erfolgreiche Saison hoffen, müssen andere bereits die Reißleine ziehen. Ein besonders trauriges Beispiel ist das Skigebiet am Wachtberg in Weyregg am Attersee in Österreich, das nach über 60 Jahren Betrieb nun endgültig geschlossen wird. Der Betreiber Wolfgang Spießberger äußerte sich wehmütig: „Es ging nicht mehr.“ Trotz Versuchen, das Gebiet in ehrenamtlicher Regie weiterzuführen, scheiterte man an finanziellen und vertraglichen Hürden.
Schließungen in Europa: Ein besorgniserregender Trend
In Frankreich ist die Lage nicht besser: Das Skigebiet Alpe du Grand Serre, das einst 200 Arbeitsplätze bot, sieht sich aufgrund der hohen Kosten für Kunstschnee und der geringen Schneesicherheit gezwungen, den Betrieb einzustellen. „Es bricht uns das Herz, aber wir geben nicht auf und suchen gemeinsam nach neuen Lösungen“, so die Abgeordnete Marie-Noëlle Battiste, wie Merkur berichtet.
Ähnlich ergeht es dem Skigebiet La Sambuy, das aufgrund von Schneemangel und finanziellen Schwierigkeiten ebenfalls geschlossen bleibt. Der Bürgermeister hatte bereits im Vorjahr die dauerhafte Stilllegung der Lifte angekündigt. Auch im Ort Seyne-les-Alpes stimmten rund 70 Prozent der Bevölkerung für den Abbau der Skilifte des Skigebiets Le Grand Puy, das unter den gleichen klimatischen Herausforderungen leidet.
Ein trauriges Ende für den Jenner am Königssee
Besonders schockierend ist die Nachricht aus Deutschland: Das Skigebiet Jenner am Königssee im Berchtesgadener Land wird ebenfalls seine Tore schließen. Trotz einer umfangreichen Modernisierung der Anlagen vor wenigen Jahren ist die Nachfrage „einfach nicht mehr da“, wie Thomas Mühlthaler, Vorsitzender der Berchtesgadener Bergbahn AG, erklärte. Stattdessen will man sich auf alternative Winterangebote wie Rodeln und Winterwandern konzentrieren, während die Seilbahn das ganze Jahr über in Betrieb bleibt.
Ein weiteres Beispiel aus Frankreich ist das Skigebiet Métabief, das plant, etwa 30 Prozent seiner Pisten zu schließen. Der Schneemangel hat auch hier zu Protesten vor Ort geführt, während die Region versucht, sich als ganzjähriges Urlaubsziel zu etablieren, um die Auswirkungen auf die Arbeitsplätze zu mildern.
Die Schließungen in den Wintersportorten sind nicht nur ein Verlust für die Freizeitgestaltung, sondern auch ein Zeichen für die ernsthaften Herausforderungen, die der Klimawandel mit sich bringt. Die Zukunft des Wintersports steht auf der Kippe, und die Verantwortlichen müssen dringend neue Wege finden, um die Attraktivität dieser Regionen zu erhalten.