München – In der bayerischen Landeshauptstadt stehen alarmierende 6266 Quadratmeter an städtischen Gewerbeimmobilien leer, wie das Kommunalreferat in einer Ausschusssitzung bekannt gab. Diese Zahl ist Teil eines jährlichen Leerstandsberichts, der die Öffentlichkeit über ungenutzte Flächen informieren soll. Besonders brisant ist die Situation an der Kaufingerstraße 26, wo über 400 Quadratmeter seit der Kündigung des Mieters im Jahr 2023 ungenutzt bleiben. Richard Progl von der Bayernpartei äußerte sich empört: „Die Stadt München ist wohl der einzige Eigentümer, der hier nichts verdient!“ Diese Leerstände sind nicht nur ein finanzielles Problem, sondern auch ein Zeichen für die maroden Stadtfinanzen, wie Progl weiter betont, während das Schaufenster lediglich vom städtischen Kompetenzteam für Kultur- und Kreativwirtschaft genutzt wird, wie die Abendzeitung berichtete (Abendzeitung).
Leerstand in Haidhausen und andere Problemzonen
Der größte Teil des Leerstands konzentriert sich in Haidhausen, wo knapp 2000 Quadratmeter an der Seeriederstraße 18a leer stehen. Dieses Gebäude, einst das Sudhaus der Traditionsbrauerei Unionsbräu, steht seit der Insolvenz der Kunstakademie U5 im Jahr 2018 leer. Die Stadt hat bereits Sanierungspläne genehmigt, um das Privatgymnasium Dr. Überreiter dort unterzubringen. Doch die Situation bleibt angespannt, denn auch in der Einsteinstraße 42 stehen seit 2023 weitere 2000 Quadratmeter leer, während eine Machbarkeitsstudie zur künftigen Nutzung in Arbeit ist.
Die Linke hat die Problematik des Leerstands in München erneut aufgegriffen und spricht von rund 22.000 dauerhaft leerstehenden Wohnungen, was Platz für fast 50.000 Menschen bieten würde. Diese Zahlen stammen aus dem Zensus 2022 und wurden von der Stadt als „nicht belastbar genug“ kritisiert. Die Linke widerspricht dieser Darstellung vehement und fordert eine systematische Erfassung des Leerstands, um die Stadt zu einem Handeln zu bewegen. „Offensichtlich ist das Sozialreferat beim Thema Leerstand unwissend und ist sich der Größe des Problems nicht bewusst“, so die AG Mieten & Wohnen der Linken. Die Stadt müsse dringend Maßnahmen ergreifen, um den Leerstand zu reduzieren und den Wohnraum wieder verfügbar zu machen, wie die tz berichtete (tz).
Politische Reaktionen und mögliche Lösungen
Die Stadt München hat auf die Kritik reagiert und betont, dass sie jedem bekannt gewordenen Fall eines Leerstands nachgeht. Dennoch bleibt die Frage, wie viele Wohnungen tatsächlich ungenutzt sind. Die Linke fordert unter anderem eine Leerstandsabgabe und eine systematische Erfassung der Leerstände durch Stromzähler, um das Problem effektiv anzugehen. „Wir wollen auf das Problem aufmerksam machen und die regierende Politik dazu bewegen, endlich zu handeln“, erklärt der Kreisverband der Linken.
Die Stadt verweist darauf, dass es auch legitime Gründe für Leerstände gibt, wie Sanierungen oder unklare Eigentumsverhältnisse. Doch die anhaltende Diskussion über die hohe Zahl leerstehender Immobilien zeigt, dass dringender Handlungsbedarf besteht. Die Bürger Münchens sind verärgert über die Situation, und die Politik steht unter Druck, Lösungen zu finden, die den Wohnraum für alle zugänglich machen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Leerstandssituation in München sowohl gewerbliche als auch Wohnimmobilien betrifft und die Stadt dringend Maßnahmen ergreifen muss, um diese Flächen wieder nutzbar zu machen. Die Diskussion um Leerstand ist nicht nur eine Frage der Wirtschaftlichkeit, sondern auch eine soziale Herausforderung für die Stadt und ihre Bewohner.