In Dresden brodelt es gewaltig! Hunderte Schüler, Lehrer, Eltern und Sozialarbeiter haben am Donnerstagabend vor dem Rathaus gegen die drastischen Kürzungspläne der Stadt protestiert. Laut DNN war die Stimmung auf der Straße hitzig: Pfeifen, Trommeln und laute Rufe hallten durch die Luft, während drinnen im Plenarsaal die Diskussion über die drohenden Einschnitte im Jugendbereich auf Hochtouren lief. Anke Lietzmann, die Kinder- und Jugendbeauftragte der Stadt, warnte eindringlich, dass die vorgeschlagenen Einsparungen die gesamte Jugendarbeit in Dresden gefährden könnten.
Die Zahlen sind alarmierend: Ein Loch von 8,5 Millionen Euro klafft im Budget, wie Sylvia Lemm, die Leiterin des Jugendamts, mitteilte. Dies ist vor allem auf sinkende Zuschüsse vom Freistaat zurückzuführen. Die Verwaltung plant, 21 Einrichtungen und Dienste zu schließen, darunter wichtige Anlaufstellen wie die Kontaktstelle Koitschgraben. „Es ist ein Spiel auf dem Rücken der Kinder und Jugendlichen“, kritisierte Hendrik Müller von der SPD.
Schulsozialarbeit in Gefahr
Die Situation ist besonders prekär für die Schulsozialarbeit. Wie Tagesschau berichtet, könnten an 20 Schulen die sozialen Angebote ab April 2025 komplett wegfallen. Dies betrifft unter anderem 13 Gymnasien, zwei Grundschulen und eine Förderschule. Ein Sozialarbeiter am Gymnasium Bürgerwiese erklärte, dass wichtige Projekte zur psychischen Gesundheit und Suchtprävention gestrichen werden müssten, wenn die Kürzungen durchgesetzt werden.
Der Protest der Betroffenen ist unüberhörbar. Vor dem Rathaus forderten die Demonstranten lautstark die Rettung der Schulsozialarbeit. Kommunalpolitiker von Bündnis 90/Grüne warnten vor einem sozialen Kahlschlag, insbesondere im Stadtteil Prohlis, wo die Notwendigkeit von sozialen Angeboten besonders hoch ist. Stadtbezirksbeirätin Julia Günther appellierte, dass in der Kinder- und Jugendhilfe kein Cent gekürzt werden dürfe.
Politische Entscheidungen stehen bevor
Der Dresdner Stadtrat wird Ende November über die Kürzungen entscheiden. Bildungsbürgermeister Jan Donhauser betonte, dass die Vorschläge „nicht in Stein gemeißelt“ seien und dass es noch Möglichkeiten gebe, Mittel umschichten. „Ich wünsche mir Verschiebungen zugunsten der Jugend“, sagte er. Der lautstarke Protest könnte dabei als „Rückenwind“ dienen, um die Entscheidungsträger zum Umdenken zu bewegen.
Die Situation ist angespannt, und die Zeit drängt. Die Betroffenen hoffen, dass ihre Stimmen gehört werden, bevor es zu spät ist. Die kommenden Wochen werden entscheidend sein für die Zukunft der Jugendarbeit in Dresden und die Unterstützung der Kinder und Jugendlichen in der Stadt.