In Schleswig-Holstein brodelt es im öffentlichen Nahverkehr! Der Tarifkonflikt im privaten Busgewerbe eskaliert weiter, und die Gewerkschaft ver.di hat die Beschäftigten zu einem landesweiten Streik aufgerufen. Am Freitag, dem 8. November, waren vor allem die Schüler und Pendler betroffen, während bereits am Mittwoch zahlreiche Busverbindungen ausfielen. Laut NDR.de wird der Streik mit dem Frühdienst beginnen und könnte bis in die späten Abendstunden andauern.
Die Arbeitgeber zeigen sich unzufrieden mit der Situation und haben für Montag zu Gesprächen eingeladen. Doch ver.di hat noch nicht zugesagt und fordert ein schriftliches Angebot vom Omnibusverband Nord, bevor sie über eine Verhandlung entscheiden. „Wir haben einen klaren Auftrag der Mitglieder in den Betrieben bekommen, in den sogenannten Erzwingungsstreik zu gehen,“ erklärte Sascha Bähring, der Verhandlungsführer von ver.di Nord. Die Gewerkschaft sieht keinen anderen Ausweg, nachdem die Arbeitgeber einen zuvor ausgehandelten Kompromiss zurückgezogen haben.
Streiks und ihre Auswirkungen
Die Auswirkungen des Streiks sind deutlich spürbar. Unternehmen wie Autokraft GmbH, DB Regio Bus Nord und Rohde Verkehrsbetriebe beteiligen sich an den Streikmaßnahmen. Dennoch gibt es Hoffnung: Die DB Regiobus Nord hat Streikfahrpläne veröffentlicht, die einige Verbindungen auflisten, die trotz der Streiks weiterhin durchgeführt werden. Fahrgäste sollten sich jedoch immer direkt bei ihrem Busunternehmen informieren, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden.
Die Situation ist angespannt, denn laut Frank Schischefsky von ver.di ist es unerlässlich, den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen. „Es scheint nicht angekommen zu sein, wie hoch die Not bei den Beschäftigten ist,“ so Schischefsky. In einer Urabstimmung hatten fast 99 Prozent der Mitglieder für unbefristete Streiks gestimmt, was die Entschlossenheit der Gewerkschaft unterstreicht.
Hintergrund des Konflikts
Der Grund für die Streiks liegt in einem geplatzten Tarifvertrag. Ursprünglich hatten sich ver.di und der Omnibusverband Nord auf eine Erhöhung der Entgelte um 275 Euro sowie eine Inflationsausgleichsprämie von 850 Euro geeinigt. Doch der OVN zog seine Zusage zurück, da die Landesregierung angeblich weniger Geld für den öffentlichen Personennahverkehr bereitstellt. Dies führte zu einem massiven Vertrauensverlust und mehreren Arbeitsniederlegungen, zuletzt im Oktober.
Der OVN kritisiert die Streiks als überflüssig und schädlich für die Pendler, die auf den öffentlichen Nahverkehr angewiesen sind. Dennoch zeigt sich der Verband bereit zu Gesprächen, in der Hoffnung, eine baldige Einigung zu erzielen. „Die aktuellen Kürzungen des Landes im öffentlichen Nahverkehr machen die Situation nicht einfacher,“ fügte Klaus Schmidt, der Vorsitzende des OVN, hinzu.
Zusätzlich hat ver.di für Donnerstag einen Warnstreik für die Beschäftigten der Autokraft im Großraum Kiel angekündigt, um den Druck weiter zu erhöhen. Die Gewerkschaft betont, dass auch unangekündigte Streiks nicht ausgeschlossen sind, was die Lage weiter anheizt. Die Auseinandersetzung zwischen den Busunternehmen und der Gewerkschaft bleibt also spannend und könnte noch lange andauern.
Die Situation im Busverkehr Schleswig-Holsteins ist angespannt und wird von beiden Seiten mit Nachdruck verfolgt. Die nächsten Tage werden entscheidend sein, ob es zu einer Einigung kommt oder die Streiks weitergehen. Die Fahrgäste müssen sich auf weitere Unannehmlichkeiten einstellen, während die Gewerkschaft für die Rechte der Beschäftigten kämpft.