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Samstag, 23. November 2024

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Antisemitismus in Deutschland: Ein besorgniserregender Anstieg seit Oktober

In Bad Münder wird die Stimme der Rabbinerin Dr. Ulrike Offenberg laut, die eindringlich über die erschreckenden Entwicklungen seit dem verheerenden Hamas-Angriff auf Israel am 7. Oktober spricht. Dieser Angriff wird als der schlimmste auf jüdische Menschen seit der Schoah bezeichnet und hat eine besorgniserregende Welle antisemitischer Vorfälle in Deutschland ausgelöst. Laut einem Bericht von NDZ ist der 9. November, der Tag der Novemberpogrome, nicht nur ein Gedenktag für die unermesslichen Leiden der jüdischen Menschen während des Nationalsozialismus, sondern auch ein Spiegelbild der gegenwärtigen antisemitischen Haltungen in Deutschland.

In einem aufschlussreichen Gespräch äußert Dr. Offenberg ihre Besorgnis über die aktuellen pro-palästinensischen Demonstrationen, die sie als pro-Hamas-Demonstrationen einstuft. „Die Hamas ist nicht die wahre Interessenvertretung des palästinensischen Volkes“, betont sie und kritisiert die judenfeindlichen Slogans, die bei diesen Veranstaltungen laut werden. Sie fordert eine tiefere Solidarität mit den lebenden Juden und eine Auseinandersetzung mit der Verantwortung Deutschlands in dieser Thematik.

Die Rolle des interreligiösen Dialogs

Dr. Offenberg hebt die Bedeutung des interreligiösen Dialogs hervor, der in der Region bereits lange besteht. Dennoch ist sie besorgt, dass dieser Dialog momentan auf Eis gelegt ist, da sich große Islamverbände nicht klar von den Hamas-Angriffen distanziert haben. „In kleinen Gemeinden kann der Dialog oft besser funktionieren, weil persönliche Begegnungen eine andere Dynamik schaffen“, erklärt sie.

Die Rabbinerin spricht auch über die aktuelle Situation in Hameln, die im Vergleich zu den großen Städten als friedlicher wahrgenommen wird. „Hier gibt es weniger Anonymität, was es einfacher macht, miteinander zu reden“, sagt sie. Doch die Schatten des Antisemitismus sind auch hier spürbar, und die jüdische Gemeinde ist besorgt über die Zunahme von Vorfällen.

Ein Tag der Trauer und der Hoffnung

Der 7. Oktober wird für viele Juden nicht nur ein Tag des Gedenkens, sondern auch ein Tag der Sorge um die Zukunft des Staates Israel und der jüdischen Gemeinschaft weltweit. Dr. Offenberg warnt, dass die Angriffe und der Vernichtungswille im Nahen Osten nicht haltmachen werden und dass die jüdische Gemeinschaft in Deutschland und Europa in einem ständigen Zustand der Alarmbereitschaft leben muss. „Wir müssen die Vergangenheit mitnehmen und daraus lernen“, fordert sie. „Momentan sind wir in einem aktiven Krieg, und die Menschen in Israel sitzen täglich in Schutzräumen.“

Die Rabbinerin äußert auch ihre Bedenken hinsichtlich der israelischen Regierung unter Benjamin Netanjahu, die sie als problematisch empfindet, jedoch erkennt sie die Notwendigkeit an, das Land zu verteidigen. „Es gibt keine Umfragen zu den Meinungen innerhalb der jüdischen Gemeinde, aber ich glaube, dass viele ähnlich denken“, schließt sie.

Die Berichterstattung über Antisemitismus und die aktuelle Situation in Israel und Palästina ist in Deutschland omnipräsent geworden. Wie Dewezet berichtet, sind diese Themen seit dem 7. Oktober in den Nachrichten allgegenwärtig und betreffen auch die liberale jüdische Gemeinde in Hameln direkt. Die Sorgen und Ängste sind real, und die Notwendigkeit eines offenen Dialogs und einer klaren Positionierung gegen Antisemitismus ist dringender denn je.

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