In Ladelund fand kürzlich ein äußerst wichtiger Erste-Hilfe-Kurs für Pferde statt, der das Tierwohl in den Mittelpunkt stellte. Die Veranstaltung wurde vom Reit- und Fahrverein Wilhelminenhof organisiert und zog 22 engagierte Teilnehmer an, die bereit waren, ihr Wissen über die Gesundheit ihrer geliebten Vierbeiner zu erweitern. Rita Cordsen-Tuschke, die Ausbildungsbeauftragte des Vereins, betonte: „Uns ist es wichtig, neben einer soliden Grundausbildung in Theorie und Praxis, den pferdebegeisterten Menschen weitere Denkanstöße für ein positives Verhalten im Umgang mit dem Pferd zu geben.“ Diese Initiative ist nicht nur ein Zeichen des Engagements, sondern auch eine Notwendigkeit, um im Ernstfall richtig reagieren zu können, wie auch die SHZ berichtete.
Der Kurs erstreckte sich über vier Stunden und vermittelte den Teilnehmern grundlegende Kenntnisse zur Einschätzung der Gesundheit ihrer Pferde. Sie lernten, wann es notwendig ist, einen Tierarzt zu rufen und wie sie in kritischen Situationen handeln sollten. Die praktische Übung an fünf bereitgestellten Pferden ermöglichte es den Teilnehmern, das Pulsmessen, die Atemkontrolle und das Anlegen von Verbänden zu erlernen. Diese praktischen Fähigkeiten sind entscheidend, um im Notfall schnell und effektiv reagieren zu können.
Wissen ist Macht
Anja Fricke, eine Tierärztin der Praxis Dr. Montag, hob hervor, wie wichtig ein breites Basiswissen bei Pferdebesitzern ist. „Ein besseres Verständnis für die allgemeine Pferdegesundheit und die richtige Einschätzung von Krankheiten hilft uns enorm in der täglichen Arbeit“, erklärte sie. Oftmals müssen Tierärzte entscheiden, welcher Patient zuerst behandelt werden muss, und hier ist die Voreinschätzung durch den Pferdebesitzer von großer Bedeutung. Die Teilnehmer konnten durch zahlreiche bebilderte Fallbeispiele lernen, wie sie in verschiedenen Situationen reagieren sollten. Fragen wie „Ist das ein Notfall? Ja oder Nein?“ wurden lebhaft diskutiert.
Die Themen reichten von der allgemeinen Pferdephysiologie über Symptome typischer Erkrankungen bis hin zu Verletzungen. Ein besonderes Augenmerk lag auf der Frage, wie man das Schmerzgesicht eines Pferdes erkennt und welche Maßnahmen bis zum Eintreffen des Tierarztes ergriffen werden sollten. Die Teilnehmer waren begeistert und zeigten sich aktiv beteiligt, was die Bedeutung des Themas unterstrich.
Ein Aufruf zum Lernen
Eine Teilnehmerin brachte es auf den Punkt: „Ich glaube, ich spreche für alle, wenn ich sage, dass uns das Wohl des Pferdes über allen anderen Interessen am Reitsport steht. Dennoch benötigt man häufig ein tieferes Verständnis für die Natur und Gesundheit des Pferdes, um bei Krankheiten und Verletzungen tatsächlich auch pferdegerecht handeln zu können.“ Diese Worte spiegeln das Engagement der Teilnehmer wider, sich kontinuierlich weiterzubilden und das Wohl ihrer Pferde in den Vordergrund zu stellen. Ein weiterer wichtiger Punkt, der in der Veranstaltung angesprochen wurde, ist die Notwendigkeit, eine gut ausgestattete Stallapotheke zu haben, um im Notfall schnell handeln zu können, wie auch SHZ berichtete.
Insgesamt war der Erste-Hilfe-Kurs ein voller Erfolg und ein bedeutender Schritt in Richtung besserer Versorgung und Schutz der Pferde. Die Teilnehmer gingen nicht nur mit neuem Wissen, sondern auch mit einem gestärkten Bewusstsein für die Verantwortung, die sie gegenüber ihren Tieren tragen, nach Hause. Es bleibt zu hoffen, dass solche Initiativen weiterhin gefördert werden, um das Tierwohl in der Reitsportgemeinschaft zu stärken.