In Brandenburg hat sich das Online-Meldeportal „Maerker“ als unverzichtbares Werkzeug für Bürger etabliert, die Missstände in ihrer Umgebung melden möchten. Seit 15 Jahren nutzen die Brandenburger diese Plattform, um Probleme wie illegale Müllablagerungen oder defekte Straßenlaternen zu dokumentieren. Laut einem Bericht von rbb sind bereits über 330.000 Hinweise eingegangen, was die Bedeutung dieses Portals unterstreicht.
Ein aktuelles Beispiel für die Wirksamkeit des Maerker ist die illegale Müllentsorgung in Herzfelde, einem Ortsteil von Rüdersdorf. Dort rückten am Montagmorgen Bauhofmitarbeiter und eine private Entsorgungsfirma mit schwerem Gerät an, um einen Haufen illegal abgeladener Dachpappe und Bauschutt zu beseitigen. Ein anonymer Hinweis hatte die Gemeinde auf das Problem aufmerksam gemacht, das zuvor nur schwer zu lokalisieren war. Patrick Schulz, ein Disponent der Entsorgungsfirma, vermutet, dass die Abfälle von einer regionalen Baufirma stammen, die die Kosten für die ordnungsgemäße Entsorgung scheut. „Der Dumping-Preis ist bei den Baufirmen angekommen“, erklärt er.
Die Rolle des Maerker in der Gemeinde
Die Gemeinde Rüdersdorf sieht sich jährlich mit Kosten von rund 20.000 Euro für die Beseitigung illegalen Mülls konfrontiert. Alexander Reetz, Referent der Bürgermeisterin, hebt hervor, wie wichtig die Hinweise über den Maerker sind: „Gerade in Bereichen, wo nicht regelmäßig Kontrollen stattfinden, bekommen wir viel schneller Hinweise auf Probleme.“ Das Portal fungiert als wertvolles Kommunikationsmittel zwischen Bürgern und Verwaltung und ermöglicht eine schnellere Reaktion auf Missstände.
Das System funktioniert wie ein Dialog: Bürger melden ein Problem, die zuständige Behörde wird informiert und kümmert sich um die Beseitigung. Über eine digitale Ampel wird der Fortschritt angezeigt. Im Fall von Herzfelde konnte der Status auf „grün“ gesetzt werden, nachdem der Müll abgeholt wurde. Diese Transparenz stärkt das Vertrauen der Bürger in die Verwaltung.
Erfahrungen aus anderen Kommunen
Auch in der benachbarten Stadt Erkner, die ebenfalls am Maerker teilnimmt, wird das Konzept positiv bewertet. Bürgermeister Henryk Pilz (CDU) betont den Mehrwert des Portals für die Verwaltung und die Bürger. „Es macht alles transparenter und bringt einen gewissen Druck mit sich, schneller zu handeln“, sagt er. Daniela Sell, die für die Redaktion des Maerker in Erkner zuständig ist, weist jedoch darauf hin, dass das Portal nicht für Nachbarschaftsstreitigkeiten missbraucht werden sollte. „Es ist kein Mittel zum Denunzieren“, erklärt sie.
Um die Benutzerfreundlichkeit zu verbessern, wird derzeit an einer neuen Version des Maerker gearbeitet, die im Frühjahr 2025 starten soll. Diese Aktualisierung soll es den Bürgern erleichtern, Infrastrukturprobleme zu melden und somit noch mehr Missstände zu beheben.
Insgesamt zeigt sich, dass das Online-Meldeportal „Maerker“ nicht nur eine Plattform für Beschwerden ist, sondern ein effektives Werkzeug zur Verbesserung der Lebensqualität in Brandenburg. Dank der engagierten Bürger und der schnellen Reaktion der Behörden wird die Landschaft sauberer und die Gemeinschaft stärker.