Die Stadt Wetzlar steht vor einer aufregenden Transformation! Mit dem ehrgeizigen „Rahmenplan Altstadt“ soll das historische Zentrum in den kommenden Jahren grundlegend umgestaltet werden. Diese Initiative findet in der Bevölkerung großen Anklang, wie hessenschau.de berichtet. Besonders auffällig ist die riesige Baustelle gegenüber des Doms, wo das größte Bauprojekt der letzten Jahrzehnte, die Domhöfe, entsteht – ein 50-Millionen-Euro-Komplex mit Wohnungen, Restaurants und Geschäften.
Die Altstadt hat mit zunehmenden Leerständen zu kämpfen, und um dem entgegenzuwirken, hat die Stadt ein integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept entwickelt, das Verkehr, Umweltschutz und Wirtschaftsförderung umfasst. Am Mittwoch wird das fast 300 Seiten umfassende Konzept im Stadtparlament zur Abstimmung stehen, und die Zustimmung wird erwartet.
Verkehrsberuhigung und mehr Grün
Ein zentrales Element des Plans ist die drastische Reduzierung des Autoverkehrs im Altstadtbereich. Der Schillerplatz soll in ein „grünes Dreieck der Begegnung“ verwandelt werden – autofrei, mit neuen Sitzgelegenheiten, Bäumen, Wasserspielen und einer Fahrradstation. Auch andere Plätze und Straßen, wie die Langgasse und die Hintergasse, sollen entweder autofrei oder zumindest „autoarm“ gestaltet werden, um mehr Raum für Fußgänger, Radfahrer und Gastronomie zu schaffen.
Zusätzlich plant die Stadt, Park-and-Ride-Konzepte und Carsharing-Angebote einzuführen, um die Erreichbarkeit zu verbessern. Die Luftqualität soll durch Baumpflanzungen und Wasserelemente gesteigert werden, während Parks und öffentliche Grünanlagen erweitert und thematisch umgestaltet werden sollen, um die Altstadt grüner und klimafreundlicher zu machen.
Bürgerbeteiligung und kreative Lösungen
Im März 2023 startete ein umfangreiches Beteiligungsverfahren, bei dem Bürger, lokale Unternehmen und Vereine ihre Ideen einbringen konnten. Das Ergebnis war ein Bürgergutachten, das als Grundlage für den Rahmenplan diente. Vorschläge wie regelmäßige Veranstaltungen, Pop-up-Stores und Jugendräume sollen helfen, die Innenstadt zu beleben und gegen den Leerstand vorzugehen.
Die Opposition, vertreten durch die CDU, unterstützt den Plan ebenfalls. Fraktionssprecher Michael Hundertmark betont, dass der Rahmenplan eine solide Grundlage für die Weiterentwicklung der Altstadt bietet. Einzig die Kosten von 412.000 Euro für die Erstellung des Plans wurden als Kritikpunkt genannt, doch auch hier zeigt man Verständnis für die Notwendigkeit gründlicher Planung.
Wirtschaftliche Perspektiven und langfristige Planung
Die Industrie- und Handelskammer Lahn-Dill hebt hervor, wie wichtig es ist, die Innenstadt attraktiv zu gestalten, um den Einzelhandel zu stärken. In Bezug auf den Rahmenplan wird betont, dass eine Balance zwischen autofreien Bereichen und der Erreichbarkeit der Innenstadt notwendig ist, um den Wirtschaftsstandort Wetzlar zu fördern.
Der Rahmenplan ist auf eine schrittweise Umsetzung bis zum Jahr 2040 angelegt. Die Finanzierung erfolgt unter anderem über das Programm „Zukunft Innenstadt“ des Landes Hessen, und Wetzlar strebt an, in das bundesweite Städtebauförderprogramm „Lebendige Zentren“ aufgenommen zu werden, wie tagesschau.de berichtet.
Wetzlar hat sich auf den Weg gemacht, um die Altstadt nicht nur schöner, sondern auch zukunftsfähig zu gestalten. Die Mischung aus Bürgerbeteiligung, ökologischen Maßnahmen und wirtschaftlichen Überlegungen könnte der Schlüssel zu einer lebendigen und attraktiven Innenstadt sein.