In einer alarmierenden Übung haben die Landkreise Landsberg am Lech, Fürstenfeldbruck und Starnberg kürzlich ihre Vorbereitungen für den Ernstfall der Afrikanischen Schweinepest (ASP) getestet. Diese Seuche, die durch Wildschweine übertragen wird, hat bereits in anderen Bundesländern wie Baden-Württemberg und Hessen für Aufregung gesorgt und die bayerischen Behörden in höchste Alarmbereitschaft versetzt. Wie Merkur berichtete, wurde in Igling bei Landsberg ein umfassendes Szenario simuliert, um die Reaktionsfähigkeit der Veterinärämter und anderer beteiligter Stellen zu testen.
Die Übung war nicht nur eine Routineüberprüfung, sondern ein entscheidender Schritt, um die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Behörden zu stärken. Der Leiter des Landsberger Veterinäramtes, Dr. Michael Veith, betonte die Herausforderungen, die die Bekämpfung der ASP mit sich bringt, da diese nicht in Ställen, sondern in Wäldern und offenen Flächen stattfindet. Der Aufbau eines Elektro-Schutzzauns, der in der Übung erfolgreich getestet wurde, ist nur der erste Schritt. Die langfristige Instandhaltung und die Notwendigkeit, die Bevölkerung über die Maßnahmen aufzuklären, sind ebenso wichtig.
Die Gefahren der Afrikanischen Schweinepest
Die Afrikanische Schweinepest ist eine ernsthafte Bedrohung für die Landwirtschaft, da sie nicht nur Schweinezüchter, sondern auch Rinder- und Schafhalter betrifft. Georg Zankl, ein ehemaliger Obmann des Bayerischen Bauernverbandes, warnte vor den katastrophalen Folgen eines Ausbruchs. „Das mag man sich gar nicht ausmalen“, erklärte er und wies darauf hin, dass die Behörden im Ernstfall Ernte- oder Aussaatverbote aussprechen könnten, was massive Auswirkungen auf die gesamte Landwirtschaft hätte. Die Vorstellung, dass landwirtschaftliche Betriebe gezwungen wären, Futter zukaufen zu müssen oder die Milch nicht mehr abliefern zu dürfen, ist beunruhigend.
Die Übung in Igling war ein Schritt in die richtige Richtung, um die Abläufe im Falle eines Ausbruchs zu optimieren. Die Zusammenarbeit zwischen Veterinärämtern, dem Maschinenring Landsberg und anderen Organisationen wie BRK, DLRG, Feuerwehr und THW ist entscheidend. Diese externen Kräfte werden auch bei der Bergung von Wildschweinkadavern eine wichtige Rolle spielen, sollte ein infiziertes Tier gefunden werden.
Vorbereitung auf den Ernstfall
Die Landkreise haben bereits einen Einsatzplan für den Katastrophenschutz im Falle eines ASP-Ausbruchs entwickelt. Dieser Plan wird kontinuierlich aktualisiert und angepasst, um auf neue Herausforderungen reagieren zu können. Die Behörden sind sich einig, dass eine enge Zusammenarbeit und das Mitnehmen der Bürger in die Maßnahmen entscheidend sind, um einen möglichen Ausbruch schnell und effektiv einzudämmen. „Wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen, können wir die Seuche sowohl best- als auch schnellstmöglich eindämmen“, so Dr. Veith.
Zusätzlich zu den Übungen in diesem Jahr sind weitere Trainings für die kommenden Jahre geplant, um die Einsatzkräfte optimal vorzubereiten. Die Vorbereitungen sind notwendig, denn die ASP ist eine ernsthafte Bedrohung, die nicht nur die Tierhaltung, sondern auch die gesamte Landwirtschaft in der Region gefährden kann. Wie Merkur berichtete, sind die Behörden fest entschlossen, alles zu tun, um die Region zu schützen und die Ausbreitung der Seuche zu verhindern.