Ein weiterer wirtschaftlicher Schock trifft Bayern: Die Bosch Rexroth AG hat angekündigt, über 300 Stellen im Freistaat abzubauen. Diese alarmierende Nachricht folgt unmittelbar auf die Ankündigung von Schaeffler, der bis zu 700 Stellen im Schweinfurter Werk streichen will. Besonders betroffen sind die Standorte in Unterfranken und Schwaben, was die Sorgen um die wirtschaftliche Stabilität in der Region nur verstärkt, wie BR24 berichtet.
Die Auswirkungen sind enorm: In Augsfeld, einem Stadtteil von Haßfurt, sollen bis Ende 2027 insgesamt 135 Arbeitsplätze wegfallen, was fast einem Drittel der Belegschaft entspricht. In Elchingen bei Neu-Ulm stehen bis 2025 rund 165 Stellen auf der Kippe, und 15 weitere Stellen am Hauptsitz in Lohr am Main sind ebenfalls betroffen. Der Standort Lohr, der derzeit etwa 5.300 Menschen beschäftigt, sieht sich zudem mit einem bereits angekündigten Abbau von 240 Stellen bis 2026 konfrontiert.
Gründe für den Stellenabbau
Die Gründe für diesen dramatischen Schritt sind vielfältig. Laut einer Unternehmenssprecherin sind die Maßnahmen konjunkturell bedingt. Bosch Rexroth plant, die Produktion bestimmter Produktgruppen im Bereich Mobilhydraulik zu bündeln und zu automatisieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Einsparungen konzentrieren sich auf die Standorte für Mobilhydraulik, wo insgesamt rund 250 Arbeitsplätze wegfallen sollen, wobei die meisten Streichungen in Elchingen und dem baden-württembergischen Horb erfolgen.
Die IG Metall Schweinfurt zeigt sich besorgt und bezeichnet die Entscheidung als „existenzgefährdend“ für den Standort Augsfeld. Thomas Höhn, der erste Bevollmächtigte der IG Metall, warnt davor, dass dies der erste Schritt zur Schließung des Werks sein könnte. Die Gewerkschaft fordert das Management auf, alternative Lösungen zu finden, um die Arbeitsplätze zu erhalten. Ingo Pflugmacher, Betriebsratsvorsitzender in Augsfeld, unterstützt diese Forderung und appelliert an die Unternehmensführung, die Auswirkungen auf die lokale Wirtschaft ernst zu nehmen.
Auswirkungen auf die Region
Die Ankündigung von Bosch Rexroth trifft die Region Haßberge besonders hart. Gewerkschaftssekretär Björn Mannß betont, dass der Verlust von bis zu 135 Stellen eine Katastrophe für die ohnehin schon schwächelnde Industrie in der Gegend wäre. „Es gibt hier nur wenige Industriearbeitsplätze. Ein solcher Verlust wäre ein schwerer Schlag für die lokale Wirtschaft und die betroffenen Familien“, erklärt Mannß. Die IG Metall plant, gemeinsam mit dem Betriebsrat das weitere Vorgehen zu besprechen und sich gegen die Schließungspläne zu wehren.
Insgesamt zeigt die Situation, wie fragil die wirtschaftliche Lage in Bayern ist. Die Zukunft für viele Beschäftigte von Bosch Rexroth und deren Familien steht auf der Kippe, und die Gewerkschaft setzt alles daran, um die Arbeitsplätze zu retten. Wie Main-Post berichtet, ist der Widerstand gegen diese Entscheidung bereits in vollem Gange und wird von vielen unterstützt.
Zusammenfassend ist der angekündigte Stellenabbau von Bosch Rexroth ein schwerer Schlag für die bayerische Wirtschaft, insbesondere für die Region Haßberge. Die IG Metall kämpft für die Rechte der Arbeiter und fordert dringend alternative Lösungen, um die Arbeitsplätze zu sichern. Der Kampf um die Zukunft der betroffenen Standorte hat gerade erst begonnen.