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Warum wir den Tag der Deutschen Einheit eher begehen als feiern

Am Tag der Deutschen Einheit bleibt der nationale Stolz aus, während Deutschland an den Schatten seiner Geschichte schmerzlich erinnert wird und ein unverkrampfter Patriotismus paradox erscheint – ein Blick auf ein Land, das zwischen Freude und Fremdscham schlingert!

Am 3. Oktober 2023 feiert Deutschland den Nationalfeiertag, doch das Interesse und die Begeisterung der Bürger scheinen nach wie vor bescheiden zu bleiben. In den 33 Jahren nach der Wiedervereinigung, wird der Tag häufig mehr „begangen“ als „gefeiert“. Viele Bürger wissen kaum, was mit diesem Datum verbunden ist und hegen oft Bedenken, nationalistische Symbole öffentlich zur Schau zu stellen. Das offizielle Fest, das in Schwerin unter dem Motto „Vereint Segel setzen“ stattfindet, bietet ein buntes Programm mit Live-Kunst, Diskussionen und Aktivitäten für alle Altersgruppen, doch der Ton bleibt nüchtern.

Die gesamtgesellschaftliche Zurückhaltung zeigt sich auch in vielen Städten, wo der Feiertag durch Initiativen wie den „Tag der offenen Moschee“ ergänzt wird. Dieses Jahr zielen die Feierlichkeiten offenbar darauf ab, die Vielfalt und Demokratie zu stärken, jedoch bleibt die Frage, wie die Deutschen im Alltag zu ihrem Nationalstolz stehen. Historisch gesehen kann der 3. Oktober nicht mit den emotionalen Ereignissen des 9. November 1989 verglichen werden, was zur generellen Verwirrung über die Bedeutung des Tages beiträgt. In Schulen wissen viele Schüler nicht einmal, dass es sich um den Tag der Deutschen Einheit handelt. Die ambivalente Beziehung der Deutschen zu ihren nationalen Symbolen bleibt ein Thema, das auf schüchterne, aber eindringliche Weise auf die Komplexität nationaler Identität hinweist, wie www.telepolis.de berichtet.

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