In Schleswig-Holstein bleiben viele Ausbildungsplätze unbesetzt. Von den etwa 17.500 Ausbildungsstellen, die der Arbeitsagentur gemeldet wurden, sind 3.260 noch frei. Während sich 14.700 Bewerber, darunter 9.100 Männer und 5.600 Frauen, um diese Plätze bemühen, haben rund 1.700 am 30. September noch keine Lehrstelle gefunden. Markus Biercher, Chef der Regionaldirektion Nord, berichtet jedoch von einem gestiegenen Interesse an Berufsausbildungen im Vergleich zum Vorjahr.
Insbesondere in den Bereichen Industrie, Handwerk, öffentliche Verwaltung und Gesundheitswesen zeigen Unternehmen eine hohe Ausbildungsbereitschaft. Trotz weiterhin bestehender Klischees in der Arbeitswelt bewerben sich Frauen häufig für klassische Berufe wie Kauffrau für Büromanagement. Ein positives Beispiel ist Emily Auer, die eine Ausbildung zur Zerspanungsmechanikerin bei der Firma Leser in Hohenwestedt absolviert. Sie hebt hervor, dass die Ausbildung respektvoll und kollegial verläuft, auch wenn der frühe Arbeitsbeginn eine Herausforderung darstellt. Die Firma Leser setzt auf gezielte Werbung und eine eigene Lehrwerkstatt, um neue Auszubildende zu gewinnen und ihnen eine erfolgreiche Karriere zu ermöglichen.