Die Polizei-Dokuserie „Nachtstreife“ des SWR, die seit 2020 die Einsätze der Mainzer Polizei begleitet, erfreut sich großer Beliebtheit und geht bald in die vierte Staffel. Nach dem Erfolg der Feuerwehr-Doku „Feuer und Flamme“ wird auch hier auf dramatische Musik und Bodycams gesetzt, um den Zuschauern einen unverfälschten Einblick in die Arbeit der Polizistinnen zu bieten. Die Protagonistinnen kommentieren ihre Einsätze selbst, ohne redaktionelle Einordnung.
Doch die Darstellung der Polizei wirft Fragen auf: Kritiker warnen davor, dass die Berichterstattung die Sichtweise der Staatsgewalt widerspiegeln könnte, ohne kritische Perspektiven einzubeziehen. Journalisten betonen die Notwendigkeit, unabhängig und staatsfern zu berichten, um nicht in die Agenda der Polizei zu geraten. In der Mediathek wird die Serie als „exklusiv“ angepriesen und verspricht, die Polizist*innen hinter der Uniform zu zeigen – ein Ansatz, der in der öffentlichen Debatte sowohl Zustimmung als auch Skepsis hervorruft.