Jürgen Klopp, einst das Herz von Mainz, sieht sich nun heftiger Kritik und Spott aus seiner Heimat gegenüber. Der 57-Jährige, der den FSV Mainz 05 2004 in die Bundesliga führte und dort bis 2008 als Trainer wirkte, hat eine Verbindung zu seinem ehemaligen Verein, die mittlerweile bröckelt. Dies wurde besonders deutlich beim Rosenmontagsumzug in Mainz, wo Klopp mit einem eigenen Motivwagen verspottet wurde. Der Wagen, präsentiert vom Mainzer Carneval-Verein (MCV), zeigt eine übergroße Pappfigur von Klopp. Diese ist mit einer Dose Red Bull, der Aufschrift „Red Bapp“ und Flügeln aus Geldscheinen ausgestattet, was eine klare Anspielung auf seinen bevorstehenden Job bei Red Bull ist. Der witzige Titel des Wagens, „Verleiht Flüüügel“, unterstreicht die ironische Stimmung, die um Klopps Wechsel herrscht.
Seit Januar 2025 arbeitet Klopp in einer übergeordneten Rolle als „Head of Global Soccer“ bei Red Bull. Diese Entscheidung hat nicht nur in Mainz für Empörung gesorgt, sondern auch bei Fans im gesamten deutschen Fußball. Der MCV kritisierte, dass Klopp Werte hinter sich gelassen habe, die ihm früher wichtig waren. Man sprach davon, dass er „krachend vom Sockel fällt“, was die Enttäuschung vieler seiner Anhänger widerspiegelt, die seine Entscheidung als finanziell motiviert ansehen.
Kritik und Spott unter den Fans
Die Kritik wurde bereits zuvor in Form von Bannern laut, die während eines Bundesliga-Spiels gegen RB Leipzig, den von Red Bull unterstützten Club, von enttäuschten Mainz-Fans gezeigt wurden. Ein Banner mit der Frage „Have you forgotten everything we gave you?“ erinnerte an Klopps Abschiedssprache von 2008. Ein weiteres Banner spielte mit seinem Namen und dem deutschen Begriff „bekloppt“ und wies auf seine vermeintliche Vergesslichkeit gegenüber den Werten hin, für die er einst stand. Klopp hatte 18 Jahre bei Mainz verbracht und baute dort seine beeindruckende Karriere auf, bevor er zu Borussia Dortmund und anschließend zu Liverpool wechselte, wo er den Verein zur englischen Meisterschaft führte.
Fans sehen in Klopps Entscheidung, zu Red Bull zu wechseln, eine erhebliche Enttäuschung. Sie verbinden seine neue Rolle mit dem schnellen Aufstieg von RB Leipzig in die Bundesliga und den damit verbundenen Kontroversen, die Red Bulls finanzielle Einflussnahme auf den deutschen Fußball hervorrief. Klopps Wechsel kam für viele unerwartet, gerade weil er zuvor immer für die Werte des Fußballs und seinen Heimatverein eingetreten ist.
Seine undurchsichtige Beziehung zu Red Bull und der damit einhergehende Verlust der Loyalität gegenüber Mainz werden auch weiterhin ein Thema in der Fußballwelt bleiben. Es bleibt abzuwarten, wie sich Klopps Karriere unter dem Banner von Red Bull entwickeln wird und ob er die Verbindungen zu den Wurzeln seiner Karriere wieder herstellen kann.