Am 26. Februar 2025 wurde das Konzept „Vision Wirtschaftsstandort 2035“ der Pro Wirtschaft GT (ProWi) präsentiert. Die Geschäftsführerinnen legten einen klaren Plan vor, der die wirtschaftliche Stärkung des Kreises Gütersloh zum Ziel hat. Laut Radio Gütersloh wurde festgestellt, dass das starke Wachstum der letzten zehn Jahre nun vorüber ist.
Besonders besorgniserregend ist der Rückgang der sozialversicherungspflichtigen Jobs, die insbesondere im produzierenden Gewerbe beobachtet werden. Dies geht einher mit einer alarmierend niedrigen Ausbildungsquote und einer geringen Bedeutung von Zukunftsbranchen für den Kreis Gütersloh. Die „Vision 2035“ benennt neun Handlungsfelder, auf die man sich konzentrieren möchte, darunter Energie, Fachkräftegewinnung und die Schaffung attraktiver Standortbedingungen.
Strategien zur Jobchancenverbesserung
Ein zentraler Punkt der Vision ist die Schaffung von mehr Jobchancen. Der Fokus liegt hier auf der Verbesserung der Kinderbetreuung und der Einführung flexibler Arbeitszeiten. Diese Maßnahmen sind notwendig, um den aktuellen Herausforderungen wie dem Fachkräftemangel zu begegnen, die nicht nur im Kreis Gütersloh, sondern allgemein in Deutschland manifest werden. Der Verband der Unternehmerinnen (VdU) beschreibt in einer 15-Punkte-Agenda, dass Deutschland vor erheblichen strukturellen Herausforderungen steht, die schnelle und zielführende Maßnahmen erfordern.
Zukunftsorientierte Vorschläge umfassen den Bürokratieabbau, die Modernisierung der Infrastruktur und die Sicherstellung von wettbewerbsfähigen Energiepreisen. Die Verbesserung der Erwerbstätigkeit von Frauen wird als Schlüssel zur wirtschaftlichen Stabilität hervorgehoben. Diese Punkte sind für die Zukunft des Kreises entscheidend, um eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung zu gewährleisten.
Das Fachkräftemonitoring und zukünftige Herausforderungen
Darüber hinaus zeigt das Fachkräftemonitoring des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales, dass die Erwerbspersonenanzahl in den kommenden Jahren voraussichtlich sinken wird. Fachkräfteengpässe und strukturelle Rahmenbedingungen stellen eine ernsthafte Herausforderung dar. So wird geschätzt, dass in den nächsten fünf Jahren mehr als 600.000 Personen ohne Abschluss auf den Arbeitsmarkt strömen, während nur etwa 396.000 Helferstellen zur Verfügung stehen.
Zusätzlich wird erwartet, dass der demografische Wandel, die Digitalisierung und die Dekarbonisierung den Arbeitsmarkt in den nächsten Jahren maßgeblich beeinflussen. Diese Entwicklungen erfordern kreative Lösungen und eine klare Vision, wie sie in der „Vision 2035“ skizziert wird.
Die bevorstehenden Kommunalwahlen im September bieten die Gelegenheit, die geplanten Maßnahmen und einen konkreten Aufgabenplan zu diskutieren, um den Kreis Gütersloh wirtschaftlich gut aufzustellen und für die Herausforderungen der Zukunft zu wappnen.