Am 31. Januar 2025 ist die Stadt Lippstadt in Nordrhein-Westfalen im vollen Gange, ihre Wunden nach einem verheerenden Tornado zu heilen, der vor knapp drei Jahren durch die Innenstadt zog. Der intensive Sturm, der am Nachmittag des 31. Januar 2022 die Region heimsuchte, hinterließ immense Schäden. Laut Tagesschau wurden mehr als 1.000 Bäume umgeknickt, darunter 85 direkt an der Friedrichstraße, die einst als eine der schönsten Alleen der Stadt galt, geschmückt mit Kastanien und Eichen.
Die Zerstörung war verheerend, und Anwohnerin Brigitte Reich erinnert sich an den emotionalen Zustand unmittelbar nach dem Tornado. Sie beschreibt, wie besonders traurig es war, die Heimat so verändert und beschädigt vorzufinden. Die Friedrichstraße wird nun umfassend neu aufgebaut, es sind Investitionen von rund einer Million Euro für die Wiederherstellung und Pflege der Grünanlagen geplant.
Wiederaufbau der Friedrichstraße
Die Stadtverwaltung hat klare Pläne für die Friedrichstraße: 85 neue Bäume sollen angepflanzt werden, ergänzt durch kleine Wege zur Lippe. Diese Maßnahmen sind Teil einer umfassenderen Umgestaltung, die ein Jahr in Anspruch nehmen soll. Neben der Begrünung der Straße werden auch neue Abwasserleitungen verlegt und die Verkehrsführung geändert. Teile der Straße sollen zur Fahrradstraße umgestaltet werden, um den besonderen Charakter der Allee zurückzugewinnen.
Die Schäden, die der Tornado verursacht hat, beschränken sich jedoch nicht nur auf Lippstadt. Der Sturm traf mehrere Regionen in Westfalen mit großer Kraft. In Paderborn, nur wenige Kilometer entfernt, zerstörte der gleiche Tornado ebenfalls viele Gebäude. Wie WDR berichtet, wurden insgesamt etwa 50 Millionen Euro an Schäden in Lippstadt geschätzt, während die Paderborner Stadtregierung mit 43 Verletzten und weiterhin unerledigten Dachdeckerarbeiten zu kämpfen hat.
Langfristige Perspektiven
Anwohnerin Brigitte Reich zeigt sich zwar erfreut über die geplanten Maßnahmen, ist sich jedoch bewusst, dass es möglicherweise Jahrzehnte dauern wird, bis die Allee wieder in ihrer alten Pracht erstrahlt. Die emotionalen und finanziellen Aspekte dieses Wiederaufbaus sind immens. Nicht nur die Wiederherstellung der Infrastruktur steht auf der Agenda, sondern auch die Erinnerung an die Zerstörung und die damit verbundenen Gefühle müssen verarbeitet werden.
Die Stadt Lippstadt und ihre Bewohner sind entschlossen, aus den Ruinen eine neue, lebendige Umgebung zu schaffen, die sowohl ihre Geschichte als auch ihre Zukunft widerspiegelt. Das herausragende Fotobuch „30 Sekunden“ von Liza Vicol Günther dokumentiert die Veränderungen des Stadtbildes und wird als wichtiger Teil dieses Prozesses angesehen.