In Rheinland-Pfalz zeigen die Bibliotheken im Jahr 2024 beeindruckende Ausleihzahlen. Nach Angaben von lokalo.de wurden insgesamt 946.000 Bücher entlehnt, was den höchsten Wert in der Geschichte des Landes darstellt. Besonders beliebt waren die Werke von Stefanie Stahl, Nele Neuhaus und Sebastian Fitzek. Zudem erfreuten sich Kinder an Klassikern wie „Gregs Tagebuch“, während Themen wie Künstliche Intelligenz und Wärmepumpen stark nachgefragt wurden.
Juli Zehs Roman „Zwischen Welten“ rangierte unter den favorisierten Titeln in Mainz. Die Nachfrage nach Nele Neuhaus‘ Krimis, insbesondere „Monster“ und „In ewiger Freundschaft“, war in Ludwigshafen und Trier ebenfalls hoch. In Trier erfreute sich Stefanie Stahls Buch „Das Kind in dir muss Heimat finden“ großer Beliebtheit. Für jüngere Lesende erwiesen sich „Gregs Tagebücher“ sowie Werke wie „Der Räuber Hotzenplotz“ als beliebte Lektüre. In Idar-Oberstein fiel auf, dass Mangas wieder stark ausgeliehen wurden.
Vielfältige Themen und Interessen
Auf Nachfrage nach Sachliteratur in Trier wurden vor allem Titel zur gesunden Lebensführung ausgeliehen, wie beispielsweise „Wie Sie mit der richtigen Ernährung Krankheiten vorbeugen und heilen“. In Koblenz war der Kulinarienkrimi „Achtsam morden durch bewusste Ernährung“ besonders gefragt. Dieser Trend spiegelt ein wachsendes Interesse an Kombinationen von Unterhaltung und ernährungsbewusstem Leben wider.
In Ludwigsahfen wurde ein innovatives Konzept umgesetzt: die Open Library in der Stadtteilbibliothek Edigheim. Diese ermöglicht die Ausleihe und Rückgabe von Medien über Automaten, ohne dass Besucher auf personelle Beratung angewiesen sind. Sechs Kameras überwachen den Raum, um sicherzustellen, dass keine unverbuchten Entnahmen stattfinden.
Neue Technologien und Nutzerangebote
Die Initiative zur Open Library in Moers zeigt ebenfalls die Entwicklung zu mehr Selbstbedienungsmöglichkeiten in Bibliotheken. Wie rp-online.de berichtet, bietet die Stadtbücherei in Moers erweiterte Öffnungszeiten bis 22 Uhr an, außer montags. Voraussetzung für die Nutzung außerhalb der regulären Öffnungszeiten ist ein Mindestalter von 16 Jahren sowie ein gültiger Leseausweis. Kinder unter 16 Jahren müssen in Begleitung eines Erwachsenen kommen. Ausleihe und Rückgabe sind über modernste Stationen möglich, wobei die Nutzer ihre Ausweiskarten und RFID-Codes scannen.
Die ausgeklügelte Sicherheitsstruktur, die 13 Kameras zur Überwachung umfasst, sorgt für Schutz vor Diebstahl. Die aufgezeichneten Daten werden nach 72 Stunden automatisch gelöscht. Diese Entwicklungen sind Teil eines größeren Trends, bei dem Bibliotheken sich den veränderten Nutzerbedürfnissen anpassen und den Zugang zu Wissen erleichtern.
Insgesamt wird deutlich, dass öffentliche Bibliotheken in Deutschland ein wichtiges kulturelles Gut darstellen. In dieser sich wandelnden Medienwelt versuchen sie, sowohl die Bedürfnisse ihrer Nutzer zu erfüllen als auch neuen technologischen Herausforderungen zu begegnen. Diese Veränderungen könnten entscheidend dafür sein, die Relevanz von Bibliotheken in einer zunehmend digitalen Welt sicherzustellen.