In der frühen Morgenstunde des 11. Februar 2025 wurde ein Geldautomat im rheinland-pfälzischen Großmaischeid im Kreis Neuwied gesprengt. Die Polizei erhielt gegen halb fünf Uhr einen Hinweis auf die Explosion. Ein dunkler VW Golf flüchtete vom Tatort, in dem sich vier Männer befanden. Ob die Täter Geld erbeutet haben, bleibt unklar. Die Polizei bittet die Bevölkerung um Zeugenhinweise hinsichtlich verdächtiger Beobachtungen in den vergangenen Tagen, da es in der Region eine Häufung von Geldautomatensprengungen gegeben hat. Zuletzt fanden ähnliche Vorfälle in der Südpfalz und in Bernkastel-Kues an der Mosel statt. Dies berichtet SWR.
Die Sprengung in Großmaischeid reiht sich in eine besorgniserregende Serie von Geldautomatensprengungen in Rheinland-Pfalz ein. Besonders alarmierend ist der Trend, dass in den letzten zwei Jahren die Anzahl der gezählten Sprengungen erheblich zugenommen hat. Im Jahr 2023 wurden insgesamt 50 Geldautomaten in Rheinland-Pfalz gesprengt, während 2024 bereits 19 weitere Vorfälle dokumentiert wurden. Besonders hervorgehoben wird auch, dass in sechs von zwölf Sprengungen in Rheinland-Pfalz ein Gesamt-schaden von rund 1,5 Millionen Euro zu verzeichnen war.
Internationale Ermittlungen
Um der steigenden Kriminalität entgegenzuwirken, wurde ein internationaler Einsatz gegen mutmaßliche Geldautomatensprenger unter der Führung des LKA Rheinland-Pfalz gestartet. Unterstützt von BKA und EUROPOL, fanden umfangreiche Durchsuchungen in Deutschland, den Niederlanden und Frankreich statt. In den Niederlanden wurden unter anderem in Städte wie Velsen, Haarlem und Amsterdam Durchsuchungen durchgeführt. Bislang wurden vier Haftbefehle vollstreckt, darunter sind ein 30-jähriger Mann aus Velsen und weitere Beschuldigte aus Edam und Purmerend.
In Deutschland konzentrierten sich die Ermittlungen auf zwei Verfahren der Staatsanwaltschaft Mainz. Hier sind auch Polizeikräfte aus Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt aktiv mit eingebunden. In Frankreich trug die Gendarmerie Interieur zur Durchsuchung in Neuville sur Saone bei. Die Tatverdächtigen stehen im Verdacht, an zahlreichen weiteren Sprengungen beteiligt gewesen zu sein, die Beute belief sich auf mehrere Millionen Euro. Laut Polizei Rheinland-Pfalz wurde umfangreiches Beweismaterial sichergestellt, und die Ermittlungen gehen weiter.
Ein wachsendes Phänomen
Studien und Forschungsprojekte belegen, dass der Anstieg von Geldautomatensprengungen ein zunehmendes Problem in Deutschland darstellt. Im Rahmen eines Lehrforschungsprojektes an der Hochschule Mainz wurde das Phänomen sowohl analisiert als auch kartiert. Die Studierenden erarbeiteten Verbrechensmuster und hinterfragten, inwiefern eine geringere Polizeipräsenz in ländlichen Gebieten mit einer höheren Gefährdung von Geldautomaten korreliert.
Die Erkenntnisse aus den Untersuchungen zeigen auch, dass es einen Zusammenhang zwischen der Häufigkeit von Sprengungen und einer guten Verkehrsanbindung gibt. Die aktuellen Vorfälle, wie der in Großmaischeid, unterstreichen die Notwendigkeit,加强ter Maßnahmen zur Bekämpfung dieser Art von Kriminalität in den betroffenen Regionen, so wie es auch in eine Analyse von aktuellen Trends berichtet wird.