Das Bistum Speyer steht vor einer grundlegenden Strukturreform, die als Antwort auf tiefgreifende Veränderungen in der kirchlichen und gesellschaftlichen Landschaft konzipiert wurde. Die Reformzielen sind umfassend: Sie möchte nicht nur die pastorale Arbeit stärken, sondern auch die Rolle der ehrenamtlich Tätigen im kirchlichen Leben aufwerten. Generalvikar Markus Magin und Thomas Kiefer präsentierten im November 2024 einen entsprechenden Entwurf zur Reform, der auf den Herausforderungen des Rückgangs an Gläubigen und der damit verbundenen finanziellen Einbußen reagiert. Wie rheinpfalz.de berichtet, steht der Entwurf unter dem Motto „Ein Segen sollt ihr sein“ und sieht die Stärkung der ehrenamtlichen Strukturen sowie eine neue Einteilung in elf Dekanate vor.
Die Strukturreform wird als Weiterentwicklung des Seelsorgekonzepts „Gemeindepastoral 2015“ verstanden. Der Entwurf, der von einer Arbeitsgruppe Pfarreistruktur unter Leitung von Thomas Kiefer erstellt wurde, verfolgt das Ziel, die Gläubigen in diesen Prozess aktiv einzubeziehen. So können sie ihre Ideen und Vorschläge während einer geplanten Videokonferenz am 4. Februar 2025 von 18 bis 20 Uhr über Zoom einbringen. Eine Anmeldung ist erforderlich unter einsegensolltihrsein@bistum-speyer.de. Der Zugangslink wird nach der Anmeldung versendet.
Beteiligung und Feedback
Die Einladung zur Mitgestaltung ist ein zentraler Aspekt der Reform. Alle Gläubigen sind aufgerufen, ihre Wünsche und Verbesserungsvorschläge einzubringen. Diese Phase der Rückmeldemöglichkeiten läuft bis Ende März 2025 und wird im Rahmen mehrerer Gremien, einschließlich Dekanatsbesuchen und Verwaltungstreffen besprochen. Der Entwurf wird darüber hinaus auf der Website des Bistums unter www.bistum-speyer.de/segensein veröffentlicht.
Die Gläubigen sollen gemäß dem Motto der Reform aktiv beteiligt werden. Der Entwurf sieht vor, dass die bisherigen 70 Pfarreien in größere, zukunftsfähige Einheiten zusammengefasst werden. Jedes der künftig elf Dekanate wird von einem Dekan geleitet und erhält Unterstützung durch ein Leitungsteam aus einem pastoralen Mitarbeiter und einer Verwaltungskraft. Diese Struktur soll den Seelsorgerinnen und Seelsorgern ermöglichen, sich auf ihre eigentliche Aufgaben zu konzentrieren, anstatt mit Verwaltungsaufgaben belastet zu sein. Laut bistum-speyer.de wird angestrebt, die Dekanate als obere Struktur- und Planungsebene anzusiedeln.
Zukunftsausblick
Die Beratungsrunden, die nach der ersten Phase im März enden, sollen dazu dienen, den reformierten Vorschlag in der Diözesanversammlung weiterzuentwickeln. Die endgültige Verabschiedung des Konzepts ist für November 2025 vorgesehen, mit einer Umsetzung, die im Jahr 2027 in Kraft treten soll. Dies stellt einen weiteren wichtigen Schritt dar, um den Herausforderungen der Gegenwart nachhaltig zu begegnen und die christliche Botschaft in einem sich verändernden Umfeld zu verbreiten.
Die Reform ist notwendig, weil der Rückgang der Kirchensteuereinnahmen und die abnehmende Zahl an haupt- und ehrenamtlich Engagierten in den Pfarreien den Handlungsspielraum der Kirche einschränken. Die Verantwortlichen im Bistum wollen mit dieser Reform neue Wege gehen, um das kirchliche Leben zu revitalisieren und einen Raum für Spiritualität und Gemeinschaft zu schaffen. Es bleibt abzuwarten, wie die Gläubigen auf diese umfassende Reform reagieren werden und inwieweit ihre Stimmen in den Entscheidungsprozess einfließen.