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Sonntag, 1. Dezember 2024

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Stolpersteine für Familie Cohn: Gedenken an das Schicksal in Luckenwalde

In Luckenwalde wird ein bewegendes Kapitel der Geschichte lebendig: Am 9. November 2024 wird die Stadt mit der Verlegung von vier Stolpersteinen an die Familie Cohn erinnern, die während der NS-Zeit unvorstellbares Leid erlitten hat. Der Unternehmer Alfred Cohn wurde vor genau 86 Jahren von den Nazis festgenommen und ins Konzentrationslager Sachsenhausen deportiert. Dies geschah nur wenige Tage nach der Reichskristallnacht, einem der dunkelsten Tage in der deutschen Geschichte, als die Gewalt gegen Juden in Deutschland eskalierte. Laut einem Bericht der Märkischen Allgemeinen Zeitung (MAZ) war dies der Wendepunkt für die Familie, die aus Angst um ihr Leben fliehen musste.

Die Geschichte der Familie Cohn ist eine tragische Erzählung von Verlust und Überlebenswillen. Alfred Cohn, geboren 1899 in Luckenwalde, übernahm nach dem Tod seines Vaters 1935 die Leitung der Papierwarenfabrik, die seine Eltern gegründet hatten. Doch die wachsenden Repressionen der Nazis machten ihm und seiner Familie das Leben zur Hölle. Um ihre Kinder vor den zunehmenden antisemitischen Übergriffen zu schützen, schickten Alfred und seine Frau Gertrud ihre Söhne in ein jüdisches Landschulheim. Doch die Ereignisse nahmen eine dramatische Wendung, als Alfred am 10. November 1938 festgenommen wurde, wie die MAZ berichtete.

Die Flucht vor dem Grauen

Die Familie Cohn sah sich gezwungen, Deutschland zu verlassen. Gertrud Cohn erinnerte sich in ihren Aufzeichnungen an die verzweifelten Tage, als sie am 27. Januar 1939 mit ihren Söhnen von Berlin nach Shanghai auswanderten. „Wir hinterliessen ohne jegliche Vergütung, unsere in Luckenwalde gelegene Papier und Kartonnagenfabrik und unser 3-stöckiges Wohnhaus“, schrieb sie. Der Verlust des Familienbesitzes war nur ein Teil des Schmerzes, den sie erleiden mussten. Die Fabrik wurde an den Werkmeister Ernst Hügel verkauft, aber die Familie hatte keinen Zugriff auf das Geld, das auf Sperrkonten eingefroren war.

Die Cohns mussten ihr Leben in Shanghai neu aufbauen, weit weg von der Heimat, die sie verloren hatten. Nach dem Krieg zog die Familie nach Portland, Oregon, wo sie versuchten, ein neues Leben zu beginnen. Doch die Schatten der Vergangenheit verfolgten sie. Alfred Cohn lebte bis zu seinem Tod im Jahr 1992, während seine Söhne Werner und Karlheinz Peter ebenfalls nicht mehr leben. Der Verlust und die Trauer über die verlorene Heimat blieben ein ständiger Begleiter.

Ein Denkmal für die Erinnerung

Die Stolpersteine, die am 9. November in Luckenwalde verlegt werden, sind nicht nur ein Zeichen des Gedenkens, sondern auch ein Mahnmal gegen das Vergessen. Detlev Riemer, ein ehemaliger Pfarrer, wird die bewegende Geschichte der Familie Cohn während der Zeremonie erzählen. Diese Steine sollen die Erinnerung an die Grausamkeiten der Vergangenheit wachhalten und die Menschen dazu anregen, sich gegen Antisemitismus und Diskriminierung einzusetzen, wie auch auf der Webseite der Stolpersteine berichtet wird.

Die Verlegung der Stolpersteine ist ein wichtiger Schritt, um die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus lebendig zu halten. In einer Zeit, in der die Gesellschaft immer wieder mit Vorurteilen und Hass konfrontiert wird, ist es entscheidend, die Geschichten derer zu erzählen, die unter dem Regime gelitten haben. Die Stolpersteine sind ein Symbol für die Hoffnung, dass sich solche Gräueltaten nie wiederholen werden.

Am 9. November 2024 um 15.30 Uhr wird die Stadt Luckenwalde an der Zinnaer Straße 15, dem ehemaligen Wohnhaus der Cohns, ein Zeichen setzen. Die Stolpersteine werden verlegt, und die Geschichte der Familie Cohn wird erneut erzählt, um sicherzustellen, dass die Erinnerung an ihr Schicksal nicht in Vergessenheit gerät.

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