Die Gemeindewerke Südpfalz stehen im Fokus, nachdem die Fusion der Gemeindewerke Rülzheim und Hördt mit der Thüga Energie nicht ohne Schwierigkeiten verlief. Die Gründung des neuen Unternehmens am 1. Juli dieses Jahres sollte frischen Wind bringen, doch die Realität sieht anders aus. Michael Braun, der Ortsbürgermeister von Rülzheim, erklärte, dass die Probleme vielfältig sind und die Kunden darunter leiden. Laut einem Bericht von Die Rheinpfalz sind von insgesamt 5890 Kundenanschlüssen 506 fehlerhaft, was einer alarmierenden Fehlerquote von 9 Prozent entspricht. Bei den EEG-Anlagen, die für erneuerbare Energien stehen, liegt die Fehlerquote sogar bei 36 Prozent.
Die Herausforderungen sind nicht nur technischer Natur. Der Geschäftsführer der Thüga Energienetze, Christoph Raquet, berichtete, dass die Korrektur der Fehler aufwendig ist und zahlreiche Hausbesuche erfordert. Bis Anfang dieser Woche waren noch 89 der 506 fehlerhaften Anschlüsse und 13 der 194 EEG-Anlagen nicht behoben. Die Frustration unter den Kunden wächst, da einige bereits Inkassounternehmen involvieren mussten, weil ihre Zähler nicht anerkannt werden. Braun ermutigte die Betroffenen, sich direkt an die Mitarbeiter der Gemeindewerke zu wenden, die in einem mobilen Kundencenter vor Ort sind.
Personalmangel und technische Herausforderungen
Ein weiterer Grund für die Probleme ist der akute Personalmangel. Jürgen Trauth, wirtschaftlicher Geschäftsführer der Verbandsgemeindewerke Rülzheim, stellte fest, dass auch im Bereich der Wasserabrechnung Schwierigkeiten bestehen. Hier gibt es nicht registrierte Wasseruhren und zahlreiche nicht erstellte Abrechnungen. Die Suche nach qualifiziertem Personal gestaltet sich schwierig, und die Unterstützung von benachbarten Stadtwerken blieb erfolglos. „Überall herrscht Personalmangel“, so Trauth.
Um die Situation zu verbessern, hat die Thüga Energie zusätzliche Mitarbeiter zur Abarbeitung der Altfälle bereitgestellt. Dennoch bleibt die Herausforderung groß. Am 4. November waren noch 245 Kundenanliegen offen, und 48 Abrechnungen für 2023 standen noch aus. Das Ziel ist es, alle Anliegen vor der Jahresverbrauchsabrechnung 2024 zu klären.
Positive Nachrichten für die Kunden
Trotz dieser Schwierigkeiten gibt es auch Lichtblicke für die Kunden der Gemeindewerke Südpfalz. Sebastian Körner, Geschäftsführer der Gemeindewerke, kündigte eine Preissenkung für Strom und Gas an. Der Arbeitspreis für den Gastarif sinkt von 12,63 Cent auf 10,94 Cent pro Kilowattstunde, was bei einem Jahresverbrauch von 20.000 kWh zu einer Ersparnis von 311 Euro führt. Auch für die Stromkunden in Rülzheim und Hördt gibt es Erleichterungen. Ab dem 1. Januar 2025 wird der Arbeitspreis für den Südpfalz Strom Privat auf 36,97 Cent pro kWh gesenkt, was eine Ersparnis von etwa 113 Euro für Hördt und 121 Euro für Rülzheim bedeutet, wie die Gemeindewerke berichteten.
Zusätzlich werden die Gemeindewerke Südpfalz am Weihnachtsmarkt in Rülzheim teilnehmen, um die Jugendarbeit der Kulturgemeinde zu unterstützen. Diese Initiative zeigt, dass trotz der Herausforderungen das Engagement für die Gemeinschaft weiterhin hoch ist.