Archäologen haben im Harz beim Kloster Himmelpforte in Wernigerode eine beeindruckende Entdeckung gemacht. Während der laufenden Ausgrabungen wurde die gotische Kirche, eine dreischiffige Pfeilerbasilika von etwa 40 Metern Länge, teilweise freigelegt. Der Projektleiter Felix Biermann vom Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt erklärte, die gut erhaltenen Steinplatten- und Ziegelfußböden zeugen von „eindrucksvoller Qualität“. Unter den bemerkenswerten Funden befinden sich zwei verzierte Grabplatten aus dem 15. und frühen 16. Jahrhundert sowie die Grabplatte der Adligen Claudia von Königstedt, die ein detailliertes Bildnis trägt. Weitere Funde umfassen Ofenkacheln, Keramikscherben, Münzen und sogar bronzene Schreibgriffel.
Zusätzlich zu den Entdeckungen in der Kirche wurde im Westflügel Hinweise auf eine aufwendige Warmluftheizung gefunden, die vermutlich aus dem 14. Jahrhundert stammt. Diese Art der Heizung war damals sehr teuer und typisch für Klöster sowie wohlhabende Bürgerhäuser. Die Ausgrabungen, die bis zum 10. Oktober dauern, sind Teil eines umfassenden Projekts, das mit über 900.000 Euro an Bundesmitteln gefördert wird. Die Arbeiten sollen im kommenden Jahr fortgesetzt werden, berichtet www.news38.de.
