In einem schockierenden Abschlussbericht einer unabhängigen Kommission sind seit 1976 mindestens 189 Fälle von Gewalt und Missbrauch in SOS-Kinderdörfern dokumentiert worden. Diese Vorfälle umfassen körperliche und emotionale Übergriffe sowie sexuelle Misshandlungen. Die Kommission fand heraus, dass in etwa der Hälfte dieser Fälle die Täter Mitarbeiter des Vereins waren, während 20 Prozent der Übergriffe von anderen Jugendlichen ausgingen. Diese Zahlen beziehen sich auf den Zeitraum bis Juni 2023, und die Berichterstattung betont, dass sowohl in der Vergangenheit als auch in der jüngeren Zeit Verletzungen von Grenzen und Missbrauch stattfanden.
Sabina Schutter, die Vorstandsvorsitzende von SOS-Kinderdorf e.V., äußerte ihr tiefes Bedauern über die Vorkommnisse und gab zu, dass das Team nicht immer ausreichend auf Beschwerden reagiert habe. Sie sicherte zu, die Empfehlungen der Kommission umzusetzen und versprach, jede gemeldete Unrechtmäßigkeit schnell zu prüfen. Schutter betonte, dass die Verantwortung für diese Missstände übernommen wird und dass jeder Fall ernst genommen wird, weil jeder Vorfall „einer zu viel“ sei. Weitere Details zu den Fällen und den nächsten Schritten in der Aufarbeitung werden in den Berichten von www.main-echo.de behandelt.