Die Geschichte des Seniorenstifts „Generationen in Bewegung“ (GiB) in Triefenstein ist eine turbulente Erzählung voller Hoffnungen und Rückschläge. Der frühere Unternehmer Ernst Hohnerlein hatte 2008 die Ernst-Hohnerlein-Stiftung gegründet, um ein Pflegeheim für alte und chronisch kranke Menschen zu errichten. Bereits 2009 wurde das Projekt der Öffentlichkeit vorgestellt, und die Gemeinde stellte der Stiftung ein Grundstück am Ortsrand von Trennfeld zur Verfügung. Doch die Pläne stießen auf Widerstand und führten zu hitzigen Diskussionen, wie die Main-Post berichtete.
Ursprünglich sollte das GiB ein Pflegeheim, Tagespflegeeinrichtungen sowie Arzt- und Physiotherapiepraxen umfassen. Der damalige Bürgermeister Norbert Endres lobte das Projekt als große Bereicherung für die Gemeinde. Doch schon bald traten Probleme auf: Der Bau eines Restaurants wurde abgelehnt, und der für die Küche engagierte Sternekoch kündigte nach kurzer Zeit. Die Zusammenarbeit mit einem Pflegedienst scheiterte ebenfalls, was die Zukunft des Projekts in Frage stellte.
Von Hoffnungen zu Rückschlägen
Die offizielle Eröffnung des Heims, die für November 2010 geplant war, verzögerte sich bis Juni 2013. In den folgenden Jahren blieb das GiB hinter den Erwartungen zurück. Hohnerlein suchte verzweifelt nach einem neuen Betreiber, während die ersten Wohngruppen für Demenzkranke eingerichtet wurden. Im Jahr 2015 kündigte die Sozialstation St. Elisabeth eine Kooperation an, doch die Probleme blieben nicht aus.
Nach dem Tod von Hohnerlein im Jahr 2019 traten Differenzen mit seinen Erben auf. Angehörige von Bewohnern berichteten von finanziellen Schwierigkeiten und angekündigten Einschränkungen bei der Pflege. 2021 wurden die beiden Demenz-Wohngruppen aufgrund von Personalmangel zusammengelegt, was die Situation weiter verschärfte. Im März 2022 wurde schließlich die Auflösung der Demenz-WG beschlossen, wie die Main-Post berichtete.
Ein Ende mit Schrecken
Die Geschichte des GiB ist ein Beispiel für die Herausforderungen im Pflegebereich, die durch finanzielle Engpässe und organisatorische Schwierigkeiten verstärkt werden. Die Angehörigen der Bewohner sahen sich gezwungen, alternative Unterbringungsmöglichkeiten zu suchen, da die Versorgung im GiB nicht mehr gewährleistet werden konnte. Diese Entwicklungen werfen ein Schlaglicht auf die prekäre Lage vieler Pflegeeinrichtungen in Deutschland.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das GiB in Triefenstein von einem vielversprechenden Anfang zu einem traurigen Ende geführt wurde. Die Ambitionen von Ernst Hohnerlein, eine Einrichtung zu schaffen, die den Bedürfnissen älterer Menschen gerecht wird, sind an den Realitäten des Marktes und der Finanzierung gescheitert. Die Geschichte des GiB bleibt ein eindringliches Beispiel für die Schwierigkeiten, mit denen viele Pflegeprojekte konfrontiert sind.