Die Fastnacht in Mainz steht vor einer unerwarteten Herausforderung! Am 23. Februar 2024, mitten in der Hochphase der närrischen Feierlichkeiten, wird voraussichtlich der neue Bundestag gewählt. Dies wurde kürzlich von der Union und der SPD beschlossen, nachdem monatelang über den Wahltermin gestritten wurde. Die Fastnachter sind alarmiert, denn der Wahltermin fällt genau eine Woche vor dem Karnevals- und Fastnachtssonntag. Dies bedeutet, dass sie sich auf eine stressige Zeit einstellen müssen, wie SWR berichtete.
Johannes Bersch, der als Moguntia in der Mainzer Fastnacht auftritt, sieht sich gezwungen, seine politischen Vorträge kurzfristig anzupassen. „Zwar musste ich mich schon des Öfteren schnell auf Veränderungen in der politischen Landschaft einstellen, in diesem Ausmaß ist das aber neu für mich“, erklärt er. Die Fernsehsitzung „Mainz bleibt Mainz wie es singt und lacht“ findet nur wenige Tage nach der Wahl statt, was den Druck erhöht.
Gelassenheit unter den Fastnachtern
Jürgen Wiesmann, bekannt für seine humorvollen Vorträge, hat Mitgefühl mit den politischen Rednern. „Ich bin froh, dass ich keine politischen Sachen mache, denn das wird dann sehr stressig für die Kollegen“, sagt er. Die Fastnachtsvereine stehen ebenfalls vor Herausforderungen, da viele ihrer Hallen als Wahlbüros genutzt werden. Ralf Peterhanwahr, Pressesprecher der Stadt Mainz, versichert jedoch, dass die Fastnachter ihre Hallen behalten dürfen, und alternative Wahlbüros gefunden werden.
Termindruck für die Wagenbauer
Der neue Chef-Wagenbauer für die Motivwagen des Rosenmontags, Stefan Hisge, sieht sich ebenfalls unter Druck. „Als ich von dem Termin hörte, sind mir ein paar graue Haare mehr gewachsen“, gesteht er. Sein Ziel ist es, acht Tage nach der Wahl aktuelle Motivwagen auf die Zugstrecke zu bringen. Trotz der Herausforderungen bleibt er optimistisch.
Die rheinland-pfälzischen Kommunen stehen vor weiteren Schwierigkeiten. Viele Hallen sind aufgrund von Fastnachtsveranstaltungen bereits ausgebucht, was die Suche nach geeigneten Wahllokalen erschwert. Der Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz, Alexander Schweitzer, betont jedoch die Wichtigkeit einer geordneten Wahlvorbereitung und zeigt sich zuversichtlich, dass alles reibungslos ablaufen wird, wie Tagesschau berichtete.
Die Fastnachter hoffen, trotz der Neuwahlen ihre Feierlichkeiten ungestört durchführen zu können. Florian Sitte, Präsident des Mainzer Carneval Clubs, wünscht sich, dass die Behörden Wähler als Wahlhelfer rekrutieren, die nicht in der Fastnacht engagiert sind. „Das Publikum wird politisch interessierter sein als sonst“, fügt er hinzu.
Insgesamt zeigt sich, dass die vorgezogene Bundestagswahl nicht nur für die politischen Akteure, sondern auch für die Fastnachter eine große Herausforderung darstellt. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, und alle Beteiligten hoffen auf eine gelungene Kombination aus Wahl und Fastnacht.