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Donnerstag, 12. Dezember 2024

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Alte Getreidesorten im Allgäu: Ein kulinarisches Erbe erwacht!

Im malerischen Allgäu blüht eine alte Tradition wieder auf: Die Wiederbelebung von alten Getreidesorten, die einst fast in Vergessenheit geraten waren. Diese Initiative, die von Bauern, Müllern und Bäckern getragen wird, hat das Ziel, die kulinarischen Schätze der Region zurück auf die Teller der Menschen zu bringen. Bereits im Oktober 2018 begann Bio-Landwirt Michael Königsberger mit einer kleinen Aussaat, und heute bewirtschaftet er stolz bis zu vier Hektar mit den seltenen Sorten „Allgäuer Land“ (Weizen) und „Babenhauser Rotvesen“ (Dinkel). Diese alten Sorten sind nicht nur ein wertvolles Kulturgut, sondern auch ein wichtiger Bestandteil der biologischen Vielfalt, wie [die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft](https://www.allgaeu.de/genuss-gesundheit/kulinarisches-erbe/alte-getreidesorten) berichtet.

Die Produkte aus diesen alten Getreidesorten sind bereits in der kleinen Bio-Bäckerei von Rapunzel in Legau erhältlich. Müller Wendelin Blankertz aus Bad Wörishofen verarbeitet das Korn in seiner Mühle zu hochwertigem Mehl. „Wir haben es geschafft“, jubelt Projektmanagerin Rebecca Petschke von der Öko-Modellregion Günztal. Sie hebt hervor, dass eine Wertschöpfungskette vom Acker bis zur Ladentheke entstanden ist, die es den Menschen ermöglicht, die Vorzüge dieser alten Sorten zu entdecken.

Ein Schritt in die Zukunft

Die Initiative „Allgäuer Landsorten“ wurde ins Leben gerufen, um die alten Getreidesorten bekannter zu machen. Mit einer neuen Homepage und Flyern sollen die Verbraucher über die Vorteile dieser Sorten informiert werden. Die Experten betonen, dass der Erhalt dieser Sorten nicht nur für die Landwirtschaft, sondern auch für die Ernährung der Zukunft von großer Bedeutung ist. „In den letzten 100 Jahren sind etwa 90 Prozent der Getreidesorten verschwunden“, erklärt ein Vertreter der Stiftung Kulturlandschaft Günztal. Das Engagement, diese alten Sorten zurückzubringen, ist daher von immenser Wichtigkeit.

Doch der Anbau dieser alten Sorten ist kein Selbstläufer. Es erfordert viel Erfahrung und Hingabe, um eine gute Ernte zu erzielen. Bäcker Nigel Siedel lobt die hervorragenden Backeigenschaften des „Babenhauser Rotvesen“. Von Brot über Semmeln bis hin zu Apfeltaschen – die Möglichkeiten sind vielfältig. Die Experten sind sich einig, dass die Vermarktung dieser Produkte noch in den Kinderschuhen steckt, aber das Potenzial ist enorm.

Ein kulinarisches Erbe bewahren

Die Rückkehr der alten Getreidesorten ist nicht nur ein Trend, sondern ein Schritt in die richtige Richtung, um die regionale Landwirtschaft zu stärken und die kulinarische Vielfalt zu fördern. Die Menschen im Allgäu haben die Chance, ein Stück ihrer Geschichte und Kultur auf ihren Tellern zu genießen. „Wir wollen aus der Nische in den Alltag der Region kommen“, so Petschke. Die Initiative hat bereits erste Erfolge erzielt, und die Beteiligten sind fest entschlossen, diesen Weg weiterzugehen.

Die Rückkehr dieser alten Getreidesorten ist ein Zeichen für eine nachhaltige Zukunft, die auf Tradition und Innovation basiert. Es ist an der Zeit, die Schätze der Vergangenheit zu schätzen und sie in die moderne Küche zu integrieren. Die alten Sorten sind nicht nur ein wertvolles Kulturgut, sondern auch ein kulinarisches Erbe, das es zu bewahren gilt.

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