Gestern begannen die Bauarbeiten für die größte Geothermieanlage Kontinentaleuropas im Münchner Michaelibad. Mit dieser leistungsstarken Anlage wollen die Stadtwerke München (SWM) rund 75.000 Haushalte ans Fernwärmenetz anschließen. Stadtwerke-Chef Florian Bieberbach bezeichnete das Projekt als so bedeutend, dass es eine ganze Kleinstadt versorgen könnte. Die Bohrungen beginnen in einem Jahr und die Fertigstellung ist für 2033 geplant. Das Thermalwasser wird aus 3000 Metern Tiefe gepumpt, wo es Temperaturen von etwa 100 Grad Celsius erreicht. Die Wärme soll über einen Wärmetauscher an das Fernwärmenetz übertragen werden, bevor das Wasser wieder in die Erde zurückgeführt wird.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck war zum Spatenstich anwesend und lobte die Initiative als Vorzeigeprojekt für die angestrebte Wärmewende. Die Geothermie könnte bis zu 25 Prozent der Heizenergie in Deutschland bereitstellen. Diese Umstellung zur Erreichung der Klimaneutralität bis 2040 wird jedoch geschätzt etwa 9,5 Milliarden Euro kosten. Beide SWM-Chefs appellierten an Habeck, für eine Reform der Schuldenbremse zu kämpfen, um eine bessere Finanzierung zu ermöglichen. Detaillierte Informationen zu diesem Projekt finden sich hier.