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Samstag, 23. November 2024

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Pflegefamilie in Oranienburg: Liebe kennt keine Grenzen!

In der beschaulichen Gemeinde bei Oranienburg lebt die Pflegemutter Sandra Arendt mit ihren Pflegekindern in einer bunten, liebevollen Familie. Die kleine Elsa, die seit sieben Jahren Teil dieser Familie ist, hat es geschafft, die Herzen ihrer Pflegeeltern im Sturm zu erobern. Wenn sie „Mama“ sagt, meint sie sowohl ihre leibliche Mutter als auch Sandra. „Das ist manchmal echt verwirrend“, gesteht Sandra, die es geschafft hat, eine harmonische Beziehung zu beiden Müttern aufzubauen. Laut einem Bericht von MAZ ist der Kontakt zur leiblichen Mutter für Elsa weiterhin wichtig, was die Komplexität der Familienverhältnisse unterstreicht.

Ein neuer Lebensabschnitt

Die Reise der Familie Arendt begann eher zufällig, als sie ihr erstes Pflegekind aufnahmen. „Ich habe von jetzt auf gleich eine Windel wechseln müssen. Ich dachte erst, dass das bei einem fremden Kind eklig ist, aber es ging“, erinnert sich Sandra. Diese spontane Entscheidung führte dazu, dass sie sich intensiv mit den Herausforderungen und Freuden des Pflegeelternseins auseinandersetzten. Parallel dazu besuchten sie Schulungen, um sich auf ihre neue Rolle vorzubereiten. Im Bewerberseminar des Pflegekinderdienstes des Landkreises Oberhavel lernten sie alles Wichtige über die rechtlichen und organisatorischen Aspekte der Pflege.

In Oberhavel leben etwa 190 Kinder in Pflegefamilien, die meisten von ihnen sind jünger als sieben Jahre. „Ein Pflegekind aufzunehmen, ihm eine Perspektive und eine sichere Umgebung zu bieten, ist eine anspruchsvolle Aufgabe, aber vor allem ist sie erfüllend“, erklärt Jugenddezernentin Nancy Klatt. Diese Worte spiegeln die Erfahrungen von Sandra und Matthias Arendt wider, die mittlerweile drei Pflegekinder in Langzeitpflege haben.

Die Herausforderungen des Pflegeelternseins

Die Integration der Pflegekinder in die Familie ist nicht immer einfach. Jedes Kind bringt seine eigene Geschichte mit, und die Arendts müssen oft mit den emotionalen Herausforderungen umgehen, die damit verbunden sind. „Manchmal sind die Kinder traurig, dass sie nicht bei ihren leiblichen Eltern zu Hause sein können“, sagt Sandra. Sie und ihr Mann versuchen, den Kindern zu erklären, dass ihre leiblichen Eltern die Hilfe bekommen, die sie benötigen. Diese Offenheit über die Herkunft der Kinder ist ein wichtiger Bestandteil des Familienlebens.

Die Arendts haben sich bewusst entschieden, keine Unterschiede zwischen leiblichen und Pflegekindern zu machen. „Wir sind eine normale Familie“, sagt Sandra und betont, dass ihre Kinder oft erzählen, dass sie vier Geschwister haben. Diese familiäre Einheit wird durch die Liebe und den Respekt, den sie füreinander empfinden, gestärkt.

Die Herausforderungen sind jedoch nicht zu unterschätzen. Oft müssen sie sich mit bürokratischen Hürden auseinandersetzen, wie etwa der Unterschrift auf Zeugnissen, die nicht von ihnen kommen kann, weil die Vormundschaft teilweise bei den leiblichen Eltern liegt. Solche Situationen können frustrierend sein, aber die Arendts meistern sie mit Geduld und Verständnis.

Ein erfülltes Leben in der Pflegefamilie

Die Entscheidung, Pflegeeltern zu werden, war für Sandra und Matthias nicht nur eine spontane Idee, sondern hat ihr Leben grundlegend verändert. „Wir hatten gedacht, dass das eine kurze Sache ist, jetzt sind es sieben Jahre“, sagt Sandra und reflektiert über die Zeit, die sie mit Elsa verbracht haben. Die Bindung, die sie zu ihren Pflegekindern aufgebaut haben, ist stark und tief. „Es geht ganz schnell, dass das Kind zum eigenen wird“, fügt sie hinzu.

Die Arendts sind sich bewusst, dass der Bedarf an Pflegeeltern groß ist. In Oberhavel gibt es mehr als 240 Pflegepersonen, und der Landkreis betont, dass immer Bedarf an neuen Pflegeeltern besteht. Diese Realität führt dazu, dass Sandra und Matthias immer wieder vor der Entscheidung stehen, ob sie ein weiteres Kind aufnehmen sollen. „Ich würde gerne jedem Kind helfen, aber das ist nicht realistisch“, sagt Sandra, die sich nun mit der Kinderplanung abgeschlossen hat. Doch als eine Anfrage für eine dringende Kurzzeitpflege kam, überlegten sie es sich nochmals. „Man kommt in Zwiespalt, aber Kopf und Verstand müssen her“, so Arendt.

Die Familie Arendt zeigt, dass Pflegeelternschaft nicht nur eine Herausforderung, sondern auch eine Quelle unermesslicher Freude und Erfüllung sein kann. Sie leben den Beweis, dass Liebe und Fürsorge die stärksten Bindungen schaffen können, unabhängig von biologischen Verbindungen. Ihre Geschichte ist ein inspirierendes Beispiel dafür, wie Pflegefamilien das Leben von Kindern nachhaltig verändern können, wie auch MAZ berichtet.

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