Ab dem 1. Oktober müssen alle Dienstbezeichnungen im Landkreis Rotenburg (Wümme) mit einer femininen Endung versehen werden, so die neue Anweisung von Landrätin Marco Prietz. Gendersternchen, Doppelpunkte oder Binnen-I werden dabei ausdrücklich ausgeschlossen. Diese Entscheidung hat für Aufsehen gesorgt, besonders in einer Behörde, in der viele Mitarbeiterinnen tätig sind. Im Vorfeld hatte bereits der Bürgermeister von Prenzlau, Hendrik Sommer, ähnliche Regelungen eingeführt, die jedoch im Vergleich viel weniger Kontroversen auslösten. Er betonte, dass Frauen und Männer in der Verwaltung klar benannt werden müssten, um ein einheitliches Bild zu wahren und auf Gendersternchen zu verzichten.
Auf politischer Ebene hat die AfD-Fraktion in Prenzlau einen Antrag eingebracht, der sich gegen die Gendersprache in der Verwaltung richtet. Fraktionsmitglied Felix Teichner kritisiert die Verwendung von Gendersprache als „verfehltes ideologisches Konstrukt“ und verweist darauf, dass dies gegen die traditionellen grammatischen Regeln verstößt. Trotz der fehlenden offiziellen Vorgaben in der Stadtverwaltung sind in der Vergangenheit Pannen aufgetreten, etwa in einem Einladungstext, in dem „Bürger*innen“ aufgeführt wurde. Bürgermeister Sommer hat versichert, dass die Verwaltung strenger auf die Einhaltung der festgelegten Regelungen achten werde. Der Antrag wird am 17. Oktober in einer öffentlichen Sitzung der Stadtverordneten behandelt, wie www.nordkurier.de berichtet.