In Rostock wird endlich ein lang ersehntes Projekt in Angriff genommen: Die Arbeiten am Kesselborn, einer drei Hektar großen Fläche direkt am Hauptbahnhof, haben begonnen. Nach jahrelangen Verzögerungen und Planungen ist die Ostseesparkasse (Ospa) als Investor nun bereit, den nächsten Schritt zu gehen. Laut NDR sind bereits alle Kleintiere, darunter auch Zauneidechsen, umgesiedelt und die Baumfällarbeiten abgeschlossen. Noch in diesem Monat wird eine Baustellenzufahrt eingerichtet, um die Bauarbeiten zu erleichtern.
Das Projekt sieht eine umfassende Bebauung vor, die mehrere Bürogebäude, Wohnungen, eine Kita, ein Parkhaus, eine Sporthalle und ein beeindruckendes Hochhaus mit 80 Metern Höhe umfasst. In diesem sogenannten City-Tower sollen ein Hotel, Gastronomie und zusätzliche Büros Platz finden. Die Fertigstellung des gesamten Areals ist für Mitte 2029 geplant, und die Investitionen belaufen sich auf etwa 150 Millionen Euro.
Enttäuschung über Sixts Rückzug
Doch nicht alles läuft glatt: Der weltweit agierende Autovermieter Sixt hat seine Pläne für ein Innovationszentrum in Rostock gestrichen. Dies wurde von der Rostocker Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger (Linke) während eines Besuchs am Firmensitz in Pullach bekannt gegeben. „Sie können sich unsere Enttäuschung vorstellen“, sagte Kröger, als sie die Mitglieder der Bürgerschaft über die neuesten Entwicklungen informierte. Ursprünglich sollten bis zu 1000 Mitarbeiter an dem neuen Standort arbeiten, doch die Entscheidung fiel nach einer „sorgfältigen kaufmännischen Abwägung“, wie ein Unternehmenssprecher erklärte, und nicht aufgrund von Problemen mit der Stadt oder der Ospa, die das Kesselborn-Projekt realisiert.
Stattdessen möchte Sixt seine Mittel in die Sanierung bestehender Immobilien in Rostock investieren. „Der Standort Rostock ist seit Jahrzehnten ein essenzieller Bestandteil des Sixt-Konzerns“, so die Unternehmenssprecherin. Diese Entscheidung hat jedoch bei der Rostocker FDP Besorgnis ausgelöst. Die Vorsitzende der Fraktion FDP/Unabhängige, Julia Kristin Pittasch, sieht in Sixts Rückzug ein Alarmsignal für die Stadt und kritisiert die jahrelange planungsfeindliche Haltung, die Rostock daran hindert, innovative Projekte anzuziehen.
Optimismus für die Zukunft
Trotz der Enttäuschung über Sixts Rückzug bleibt Oberbürgermeisterin Kröger optimistisch. Sie betont, dass es viele Ansiedlungsinteressen für das Kesselborn gibt und ist überzeugt, dass das Quartier ein großer Erfolg wird. „Die Entwicklung wird voranschreiten“, sagte sie auf der Bürgerschaftssitzung. Die Stadt hat große Pläne, und die Vorfreude auf das neue Stadtquartier am Kesselborn wächst.
Die Bauarbeiten haben bereits begonnen, und die ersten Schritte sind vielversprechend. Mit einer Investition von 150 Millionen Euro und einer Vielzahl von geplanten Einrichtungen könnte Kesselborn bald zu einem pulsierenden Zentrum in Rostock werden, das sowohl Wohn- als auch Arbeitsmöglichkeiten bietet. Die Zukunft sieht also trotz der Rückschläge vielversprechend aus.