Das „Zukunftszentrum Deutsche Einheit und Europäische Transformation“ in Halle, dessen Einrichtung im März 2022 beschlossen wurde, hat erste Fortschritte gemacht. Das Bundesfinanzministerium hat 3,1 Millionen Euro freigegeben, und die Trägergesellschaft hat bereits einen Geschäftsführer, Michael Merten, sowie erste Mitarbeiter eingestellt. Merten bezeichnet das Projekt als „echtes Start-Up“ und hofft, dass das Zentrum bis Ende dieses Jahres arbeitsfähig ist. Gleichzeitig prüft eine Jury 25 Architekturentwürfe für den geplanten Bau am Riebeckplatz, und es stehen mindestens 200 Millionen Euro für den repräsentativen Bau zur Verfügung.
Allerdings gibt es Rückschläge: Sachsen-Anhalt hat die zugesagten 29 Millionen Euro Fördermittel für den Umbau des Riebeckplatzes zunächst aus der Haushaltsplanung gestrichen, was Unmut bei der Stadt Halle und ihrem Oberbürgermeister verursacht. Kritik am Konzept des Zukunftszentrums bleibt bislang gering, obwohl Stimmen wie die der Linken-Fraktionsvorsitzenden Eva von Angern fordern, ernsthaft über die ungleichen Lebensverhältnisse in Ostdeutschland zu diskutieren. Die geplante Diskussion soll sich über Kultur, Wissenschaft und Dialog erstrecken, während der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Carsten Schneider, betont, dass auch provokante Fragen Platz finden sollen. Viele Hallenser äußern jedoch Skepsis und beschreiben das Projekt als weit entfernt von den aktuellen Herausforderungen, die die Einheit betrifft.