Eine umfassende Analyse zur Artenvielfalt in Deutschland zeigt, dass über 10.000 Arten gefährdet sind. Der „Faktencheck Artenvielfalt“, eine Auswertung von mehr als 6.000 wissenschaftlichen Publikationen, ergab, dass fast ein Drittel der heimischen Tier-, Pflanzen- und Pilzarten bedroht ist, während drei Prozent bereits ausgestorben sind. Forscher der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg haben daran mitgewirkt. Der Bericht stellt fest, dass 60 Prozent der untersuchten Lebensraumtypen in einem unzureichenden oder schlechten Zustand sind, wobei ehemals artenreiche Äcker und Moore besonders betroffen sind. In einigen Laubwäldern gibt es jedoch positive Entwicklungen, die jedoch durch den Klimawandel gefährdet werden.
Die Wissenschaftler betonen, dass die Intensivierung der Landwirtschaft und der Verlust natürlicher Lebensräume die Hauptursachen für den Rückgang der biologischen Vielfalt sind. Positive Ansätze zur Renaturierung und gezielte politische Maßnahmen könnten helfen, den Biodiversitätsverlust zu stoppen. Der Bericht, der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wurde, bietet wertvolle Empfehlungen für den Naturschutz und ist online verfügbar. Die ausführlichen Ergebnisse sind im wissenschaftlichen Bericht „Faktencheck Artenvielfalt. Bestandsaufnahme und Perspektiven für den Erhalt der biologischen Vielfalt in Deutschland“ zu finden, der auch eine Zusammenfassung für gesellschaftliche Entscheidungsträger enthält bei www.sonnenseite.com.