In Wutöschingen haben die Beschäftigten der Aluminiumwerke am Montag mit einem eindrucksvollen Warnstreik auf ihre Forderungen nach höheren Löhnen und Ausbildungsvergütungen aufmerksam gemacht. Der Protest richtet sich nicht nur gegen die stagnierenden Löhne, sondern auch gegen das unzureichende Angebot der Arbeitgeber in den seit Mitte September laufenden Tarifverhandlungen. Laut der IG Metall, die über die Situation berichtet, ist die Notwendigkeit für eine deutliche Entgeltsteigerung dringlicher denn je. „Die Lebensmittelpreise sind über 30 Prozent gestiegen. Das ist für viele eine große Belastung“, erklärte Ferhat Orak, der Betriebsratsvorsitzende der Aluminiumwerke.
Forderungen der IG Metall
Die IG Metall fordert eine Erhöhung der Entgelte um sieben Prozent für die kommenden zwölf Monate sowie eine monatliche Erhöhung von 170 Euro für Auszubildende. Im krassen Gegensatz dazu haben die Arbeitgeber ein Angebot unterbreitet, das eine Entgelterhöhung von lediglich 1,7 Prozent ab Juli 2025 und 1,9 Prozent ab Juli 2026 vorsieht. „Das ist zu spät, zu wenig und eine zu lange Laufzeit“, kritisierte Thomas Kantelhardt, Gewerkschaftssekretär der IG Metall. „Die 3,9 Millionen Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie brauchen jetzt schnell Geld zum Ausgeben. Nur höhere Entgelte bringen jetzt einen positiven Wachstumsimpuls für die Wirtschaft – der dann auch den Unternehmen hilft.“
Mit mehr als 130 Kollegen beteiligte sich der überwiegende Teil der Belegschaft am Warnstreik. Die Beschäftigten fordern zudem bessere Wahlmöglichkeiten zwischen Zeit und Geld für diejenigen, die in Schicht arbeiten, Angehörige pflegen oder Kinder erziehen. Diese sozialen Aspekte sind für die Arbeiter von großer Bedeutung, da sie die Belastungen des Alltags ausgleichen möchten.
Die Rolle der Gewerkschaften
André Beyer, Gewerkschaftssekretär, betonte, dass Tarifverhandlungen keine aktive Industriepolitik der Bundesregierung oder notwendige Investitionen durch die Unternehmen ersetzen können. „Eine Lohnzurückhaltung würde keinerlei Probleme lösen, sondern nur die dringend benötigte Binnennachfrage dämpfen. Wenn es Unternehmen wirklich schlecht geht, finden wir mit Tarifverträgen passgenaue Lösungen“, so Beyer weiter. Die Situation in Wutöschingen ist ein klarer Aufruf an die Arbeitgeber, die Bedürfnisse der Beschäftigten ernst zu nehmen und entsprechend zu handeln.
Die aktuellen Ereignisse in Wutöschingen sind nicht nur ein lokales Phänomen, sondern spiegeln die Herausforderungen wider, mit denen viele Arbeitnehmer in der gesamten Branche konfrontiert sind. Die Forderungen nach fairen Löhnen und besseren Arbeitsbedingungen sind in der heutigen Zeit wichtiger denn je, und die Gewerkschaften stehen an der Front, um diese Anliegen zu vertreten. Die IG Metall hat sich klar positioniert und wird weiterhin für die Rechte der Arbeiter kämpfen, um eine gerechte Entlohnung und faire Arbeitsbedingungen zu gewährleisten, wie auch in anderen Regionen, die ähnliche Probleme erleben, wie [Südkurier](https://www.suedkurier.de/region/hochrhein/kreis-waldshut/warnstreik-fuer-sieben-prozent-mehr-lohn/art372586,12230905?womort=Waldshut) berichtet.