Im Altonaer Amtsgericht kam es am Dienstag zu einem ungewöhnlichen Prozess: Zwei Männer, die vor eineinhalb Jahren 14 Bäume an der Max-Brauer-Allee markiert hatten, wurden wegen Sachbeschädigung angeklagt. Diese Aktion war ein Protest gegen die Fällung der Bäume für den Bau der neuen Sternbrücke. Der Gerichtssaal war bis auf den letzten Platz besetzt, als die Richterin schließlich eine symbolische Geldstrafe von 300 Euro pro Angeklagten verhängte. Ihre Bemerkung, dass sie die Baupläne nicht überprüfen könne, sorgte für Gelächter im Publikum.
Die Staatsanwaltschaft hatte sich gegen eine Einstellung des Verfahrens ausgesprochen, obwohl die Motivation der Angeklagten, die Bäume zu retten, nachvollziehbar war. Während die Kreuze mittlerweile vergilbt sind und der Schaden minimal erscheint, bleibt die Auseinandersetzung um das Bauprojekt weiterhin angespannt. Der Umweltverband Prellbock Altona und die Initiative Sternbrücke haben bereits Klage gegen die Abrissarbeiten eingereicht, die in Kürze beginnen sollten.