Ein Prüfbericht deckt katastrophale Missstände in der Gemeindeverwaltung von Löhnberg auf. Die Gemeinde, die seit Mai 2024 teilweise zahlungsunfähig ist, hat seit 2017 keine geprüften Jahresabschlüsse eingereicht und stattdessen falsche Zahlen gemeldet. Der Bericht für das Jahr 2017 zeigt ein alarmierendes Defizit von 36,5 Millionen Euro und erhebt schwere Vorwürfe gegen die Gemeindeführung, die Ausgaben ohne Genehmigung tätigte und die Gemeindevertreter nicht informierte.
Die finanziellen Konsequenzen sind verheerend: Ein Liquiditätskredit von vier Millionen Euro ist nötig, um Rechnungen zu begleichen, und zahlreiche Förderungen sowie Gebühren werden erhöht. Auch die Grundsteuer soll sich mehr als verdoppeln. Der ehemalige Bürgermeister Frank Schmidt äußert sich bislang nicht zu den Vorwürfen. Die Aufsichtsbehörden stehen ebenfalls in der Kritik, da sie offenbar bei der Kontrolle der Gemeindefinanzen versagt haben. Experten warnen, dass der Prüfbericht möglicherweise strafrechtliche Ermittlungen nach sich ziehen könnte.
