Forscher*innen der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) haben ein entscheidendes Protein namens Dysferlin entdeckt, das die Membran von Herzmuskelzellen schützt und stabilisiert. Diese bahnbrechende Erkenntnis könnte neue Therapieansätze für Patienten mit Herzschwäche oder Herzinfarkt-Risiko eröffnen. Die Ergebnisse wurden im angesehenen Fachjournal „Circulation Research“ veröffentlicht.
Dysferlin spielt eine zentrale Rolle bei der Anpassung der Herzmuskelzellen an erhöhte Belastungen, wie sie bei Bluthochdruck vorkommen. Es sorgt dafür, dass beschädigte Membranen schnell repariert werden, was für die Stabilität und Funktion der Zellen unerlässlich ist. Bei anhaltender Belastung können Herzmuskelzellen vergrößert werden, was zu weiteren Schäden führt. Die Forscher verwendeten hochauflösende Mikroskopie, um die Funktion von Dysferlin im Tubulus-Netzwerk der Zellen zu untersuchen und fanden heraus, dass es entscheidend für die Bildung neuer Membranstrukturen ist.
Diese Erkenntnisse könnten den Verlauf von Herzerkrankungen verlangsamen oder sogar stoppen, so Dr. Sören Brandenburg, der die Studie leitete. Damit könnte Dysferlin der Schlüssel zu einer neuen Ära in der Behandlung von Herzkrankheiten sein.