Die US-Amerikanerin Lauren Leiderman hat seit ihrem Umzug nach Görlitz im Jahr 2019 eine beispiellose Bewegung ins Rollen gebracht. Durch ihre Forschungen zur jüdischen Geschichte stieß sie auf ein bedeutendes Foto von Eva Goldberg, Susanne Ledermann und Anne Frank, das sie mit Hilfe des Yad Vashem Instituts in Jerusalem entdeckte. Ihre Nachforschungen führten sie zum Poesiealbum der damals neunjährigen Eva Goldberg, das deren Flucht aus Görlitz in die USA dokumentiert. Mit zahlreichen Einträgen von Verwandten und Schulfreunden, darunter auch Worte von Anne Frank, wurde dieses Album zum Ausgangspunkt für ihre weltweiten Recherchen.
Durch ihre unermüdliche Arbeit konnte Leiderman über 120 Nachkommen der Görlitzer Juden kontaktieren und sie zu einer Gemeinschaft namens „The Görlitz Family“ vereinen. Treffen im Rahmen jüdischer Gedenkwochen und Schulprojekte stärkten den Zusammenhalt. Doch während Leiderman ihre Recherchen vorantrieb, eskalierte die Situation in Israel dramatisch. Die Nachkommen der Görlitzer Juden stehen nun vor einer existenziellen Bedrohung, da ihre ehemaligen Heimatorte im Nahen Osten unter Bombardements leiden.