Johann Bader, der neue Vizepräsident des bayerischen Kraftfahrzeuggewerbes, hat kürzlich in einem Interview über die Herausforderungen und Chancen gesprochen, die die Automobilbranche, insbesondere im Hinblick auf Elektrofahrzeuge, mit sich bringt. Der 71-Jährige stammt aus Mittelstetten und wurde auf dem Verbandstag in Ansbach gewählt, wo er nun für mehr als 7000 Innungsbetriebe verantwortlich ist. Zuvor war er als Obermeister der Kfz-Innung München-Oberbayern und Vorsitzender der Fachgruppe „Freie Werkstätten“ tätig.
Bader, der 1977 eine eigene Werkstatt in Vogach gründete, hat die Entwicklung der Branche über Jahrzehnte hinweg beobachtet. In den Neunzigern begann er sich auf den Verkauf und die Wartung von Mercedes-Jahres- und Gebrauchtwagen zu spezialisieren. Trotz der Übergabe der Betriebsleitung an seinen Sohn leitet er weiterhin die Geschicke seines Unternehmens, das aktuell 17 Mitarbeiter beschäftigt. Diese lange Erfahrung hat ihm eine fundierte Sicht auf die aktuellen Trends in der Automobilindustrie gegeben.
Die Zukunft der Elektrofahrzeuge
Im Gespräch äußerte Bader seine Gedanken zu Elektroautos und der damit verbundenen Entwicklung von Antriebskonzepten. Er erwähnt sowohl die positiven Aspekte als auch die Herausforderungen, die mit der Umstellung auf elektrische Antriebe einhergehen. Während die Vorteile, wie die Umweltfreundlichkeit, unbestreitbar sind, gibt es auch Schattenseiten, die nicht ignoriert werden dürfen.
Bader spricht von einem neuen E-Kleinstwagen, der als „Dauerläufer“ bezeichnet wird und damit die Praktikabilität von Elektrofahrzeugen unterstreicht. Gleichzeitig erwähnt er die Existenz einer „super, super geilen“ High-End-E-Limousine, die zeigt, dass Elektroautos mittlerweile in allen Marktsegmenten angekommen sind. Dennoch betont er, dass die Branche sich auf einen Wandel einstellen muss: „Die Arbeit wird weniger, da muss man sich nichts vormachen“, erklärt er und weist auf die Notwendigkeit hin, sich anzupassen.
Die Werkstätten im Landkreis haben es vergleichsweise gut, was er als positives Zeichen für die Region sieht. Bader hebt hervor, dass die Umstellung auf Elektrofahrzeuge auch neue Anforderungen an die Werkstätten stellt, sei es in der Ausbildung von Fachkräften oder in der Anpassung von Dienstleistungen. Die Herausforderungen sind vielfältig, doch er sieht das als Chance, sich neu zu orientieren und die vorhandenen Potenziale zu nutzen.
In diesem Zusammenhang ist sein Engagement in der Innung von großer Bedeutung. Bader möchte sicherstellen, dass die Interessen der Betriebe gewahrt bleiben und dass diese auch in Zukunft wettbewerbsfähig sind. Durch seine Position hat er die Möglichkeit, die Anliegen der Werkstätten auf eine breitere Plattform zu bringen und somit aktiv an der Gestaltung der Zukunft des bayerischen Kraftfahrzeuggewerbes mitzuwirken.
Für weitere Informationen zu den Entwicklungen im bayerischen Kraftfahrzeuggewerbe und den Meinungen der Branchenvertreter, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.sueddeutsche.de.