Die Rückkehr der Fischotter in Baden-Württemberg sorgt für Aufregung. Diese niedlichen Raubtiere, die offiziell als ausgestorben galten, sind nun wieder in der Region gesichtet worden. Das letzte Exemplar wurde vor fast 100 Jahren gesichtet. Nun berichten sowohl Merkur als auch Heidelberg24, dass die Tiere sich wieder in verschiedenen Gebieten des Bundeslandes ansiedeln.
Das baden-württembergische Umweltministerium bestätigte, dass es seit 2017 Nachweise für Fischotter in der Region gibt. Besonders die Flüsse Tauber, Jagst, Dreisam, Elz und Donau scheinen neue Lebensräume für diese Tiere zu bieten. Laut Umweltministerium wurden im Schwarzwald-Baar-Kreis zuletzt mehrere Exemplare gesichtet.
Die Sorgen der Fischzüchter
Doch die Rückkehr der Fischotter bringt auch Sorgen mit sich. Die FDP-Landtagsfraktion äußerte Bedenken, dass sich die Raubtiere schnell ausbreiten könnten und bei Fischzüchtern Schäden verursachen. Besonders die Berufsfischer und Teichwirte fürchten um ihre Existenz, wie in einem Interview berichtet wurde. Der Landesverband der Berufsfischer wies darauf hin, dass die Otter möglicherweise Krankheiten in Fischzuchten einschleppen könnten, was zu hohen Verlusten führen würde.
Die FDP fordert daher die Einrichtung einer Beratungsstelle für Fischzüchter und Angelfischer. Außerdem solle in Ausnahmefällen die Möglichkeit eines Abschusses der Tiere geprüft werden, um größere Konflikte zu vermeiden.
Regulierungsmaßnahmen in anderen Bundesländern
In Bayern, wo die Fischotter bereits erhebliche Schäden angerichtet haben, gelten seit August neue Verordnungen, die den Abschuss der Tiere in bestimmten Fällen erlauben. Dies zeigt, wie ernst die Situation für die Fischzucht dort genommen wird und dass ähnliche Maßnahmen auch für Baden-Württemberg diskutiert werden sollten.
Aktuell plant das Umweltministerium von Baden-Württemberg jedoch keine konkreten Maßnahmen gegen die Otter, da bisher keine Schäden dokumentiert wurden. Der Fokus liegt darauf, die Entwicklung der Fischotterpopulation zu beobachten und gegebenenfalls geeignete Maßnahmen zu ergreifen, wenn sich eine dauerhafte Ansiedlung bestätigen sollte.
Abschließend bleibt festzuhalten, dass die Rückkehr des Fischotters ein Zeichen für den Artenschutz ist, jedoch auch Herausforderungen mit sich bringt. Die Diskussion um den Umgang mit diesen Tieren wird in den kommenden Monaten sicherlich an Intensität gewinnen.