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Freitag, 22. November 2024

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Trump und die Südwest-Wirtschaft: Chancen oder Risiken für Stihl & Co.?

Nach dem überraschenden Wahlsieg von Donald Trump in den USA ist die baden-württembergische Wirtschaft in Aufruhr. Die Stimmung ist angespannt, denn die Unternehmen befürchten einen rauen Wind durch eine mögliche aggressive Handelspolitik. Nikolas Stihl, der Familienunternehmer und Vorsitzende des Beirats beim Motorsägenhersteller Stihl, äußerte sich optimistisch zu Trumps zweiter Amtszeit. Er hofft, dass Trump diese als Chance nutzt, um der Zerrissenheit in den USA entgegenzuwirken. Stihl betonte, dass Trumps Politik die Wettbewerbsfähigkeit der USA stärken und ein günstiges Investitionsklima schaffen könnte, wie [Main-Echo](https://www.main-echo.de/region/kreis-main-tauber/trump-sieg-firmen-zurueckhaltend-art-8394149?womort=Main-Tauber-Kreis) berichtete.

Die Bedeutung des amerikanischen Marktes für Stihl ist enorm: Ein Drittel des Umsatzes stammt aus den USA, wo die größte Produktionsstätte des Unternehmens steht und rund 2.700 Mitarbeiter beschäftigt sind. Doch die düstere Vorahnung eines Anstiegs des Protektionismus unter Trump schwebt über Europa, und Stihl fordert, die transatlantischen Beziehungen zu stärken.

Wirtschaftliche Sorgen und Hoffnungen

Besonders scharfe Kritik äußerte Moritz Kramer, Chefvolkswirt der LBBW. Er warnt vor den starken negativen Auswirkungen für die Südwest-Wirtschaft, da die Abhängigkeit von Exporten in die USA bei sechs Prozent des regionalen Bruttoinlandsprodukts liegt – ein alarmierender Wert, der die Verwundbarkeit der Region verdeutlicht. „Baden-Württemberg wird vom Trumpschen Protektionismus besonders betroffen sein“, so Kramer.

Die Automobilindustrie zeigt sich ebenfalls besorgt. Mercedes-Benz, ein Unternehmen mit über 130 Jahren Erfahrung in den USA, hofft auf konstruktive Gespräche mit der neuen Regierung, um stabile Rahmenbedingungen zu schaffen. Eine Sprecherin des Unternehmens machte klar, dass diese Stabilität für Wohlstand und Wachstum entscheidend sei.

Befürchtungen und Optimismus

Die Chefin des Laserspezialisten Trumpf, Nicola Leibinger-Kammüller, beobachtet die politische Landschaft kritisch. Sie bemerkte, dass die Zuspitzung der politischen Kultur unter Trump anscheinend nicht abschreckend wirkte. Trotz der Unsicherheiten erwartet sie, dass die Bestellungen in den USA wieder anziehen, da nun Klarheit über die kommenden vier Jahre herrsche. Ihre Einschätzung spiegelt die allgemeine Nervosität wider, denn statistisch gesehen waren Wahljahre in Amerika oft mit Umsatzrückgängen verbunden.

Der Baden-Württembergische Industrie- und Handelskammertag (BWIHK) hat die Politik aufgerufen, notwendige Reformen voranzutreiben. Christian Erbe, der Präsident des BWIHK, warnte vor den Gefahren einer verschärften Handelspolitik, die für die exportorientierte Wirtschaft des Bundeslandes verheerend sein könnte. „Wir können uns kein Zögern und Zaudern leisten“, forderte Erbe eindringlich.

Dennoch gibt es auch Stimmen der Zuversicht. Der Unternehmer Wolfgang Grupp, ehemaliger Trigema-Chef, sieht Chancen für deutsche Unternehmen und Politiker, mit Trump zusammenzuarbeiten. „Mit Trump kann man Geschäfte machen“, sagte Grupp und betonte, dass Trump Investitionen in die USA fördern wolle. Es ist klar, dass die Unternehmen sich auf eine neue Realität einstellen müssen, in der amerikanische Interessen im Vordergrund stehen.

Insgesamt bleibt die Situation angespannt, und die baden-württembergische Wirtschaft steht vor großen Herausforderungen. Die kommenden Monate werden zeigen, wie sich die Beziehungen zwischen Deutschland und den USA unter der Trump-Administration entwickeln werden, und ob die Hoffnungen auf ein günstiges Investitionsklima tatsächlich Wirklichkeit werden. Staatsanzeiger berichtete, dass die Unternehmen sich auf einen harten Kurs einstellen müssen, während sie gleichzeitig auf gute Gespräche und Lösungen hoffen.

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