In den letzten Tagen hat sich in Europa ein Sturm des Protests entfaltet, der sich gegen die Zwangsverwaltung kurdischer Bürgermeister:innen in der Türkei richtet. Diese leidenschaftlichen Demonstrationen sind eine direkte Antwort auf die Entscheidung des türkischen Innenministeriums, gewählte Politiker:innen durch staatliche Verwalter zu ersetzen. Städte wie Wien, Dortmund und Gießen sind zu Schauplätzen des Widerstands geworden, wie anfdeutsch.com berichtete.
In Wien versammelten sich Aktivist:innen vor dem Parlament, um ihre Solidarität mit dem kurdischen Volk zu zeigen. Der Verband Dem-Kurd hatte zu dieser Aktion aufgerufen, und ein Sprecher betonte, dass das kurdische Volk unermüdlich für seine Rechte kämpft. „Wir leisten erfolgreichen Widerstand“, erklärte er und gab den Protestierenden Hoffnung auf eine positive Wende. In Dortmund und Gießen fanden ähnliche Kundgebungen statt, bei denen die Demonstrierenden klar machten, dass der Wille des kurdischen Volkes nicht unterdrückt werden kann.
Die Welle des Widerstands
Die Proteste sind nicht nur ein Ausdruck des Unmuts über die Zwangsverwaltung, sondern auch ein starkes Zeichen der Solidarität mit den kurdischen Bürger:innen. In Dortmund forderten die Aktivist:innen eine Demokratisierung der Türkei und verwiesen auf Abdullah Öcalan als zentrale Figur für eine Lösung der kurdischen Frage. In Gießen versammelten sich die Demonstrierenden auf dem Kirchenplatz, um gegen die anhaltende Zwangsverwaltung zu protestieren, die seit acht Jahren die von der Demokratischen Partei der Völker (DEM) regierten Städte betrifft.
Die Situation eskalierte in der letzten Woche, als mehrere DEM-Bürgermeister:innen, darunter Gülistan Sönük in Êlih (Batman), Ahmet Türk in Mêrdîn (Mardin) und Mehmet Karayılan in Xelfetî (Halfeti), abgesetzt wurden. Diese Maßnahmen sind Teil einer systematischen Unterdrückung, die seit den Kommunalwahlen im März 2024 zu beobachten ist. Die Proteste in diesen Städten sind ein eindringlicher Appell an die internationale Gemeinschaft, die Situation in der Türkei nicht zu ignorieren und sich für die Rechte der Kurden einzusetzen, wie auch anfdeutsch.com berichtete.
Ein unaufhörlicher Kampf
In Êlih sind trotz massiver Polizeigewalt weiterhin Tausende Menschen auf den Straßen. Die abgesetzte Ko-Bürgermeisterin Gülistan Sönük und andere Politiker:innen nahmen an einem Sternmarsch teil, bei dem die Demonstrant:innen mit Slogans wie „Jin Jiyan Azadî“ und „Kurdistan ist das Grab des Faschismus“ ihre Forderungen lautstark kundtaten. Die Unterstützung der Anwohner:innen und Autofahrer:innen war überwältigend, sie zeigten mit Siegeszeichen und Beifall, dass sie hinter dem Widerstand stehen.
Die DEM-Abgeordnete Sabahat Erdoğan Sarıtaş erklärte während des Marsches: „Wir werden Widerstand leisten, bis diese rechtswidrige Entscheidung rückgängig gemacht wird.“ Dies zeigt, dass der Kampf gegen die Zwangsverwaltung nicht nur ein lokales, sondern ein gesamtgesellschaftliches Anliegen ist, das die kurdische Identität und die Forderung nach Gerechtigkeit in den Mittelpunkt rückt.
Die Proteste in Xelfetî (Halfeti) wurden ebenfalls von einer großen Menschenmenge unterstützt, die die DEM-Vorsitzenden Tuncer Bakırhan und Tülay Hatimoğulları herzlich willkommen hieß. Bakırhan betonte, dass die kurdische Bevölkerung Gerechtigkeit und Demokratie einfordert. „Wenn die Regierung eine Lösung will, muss sie sich an die Kurden wenden“, warnte er und forderte ein Ende der Zwangsverwalter.
Die Ereignisse der letzten Tage sind ein eindringlicher Beweis dafür, dass der Widerstand gegen die Zwangsverwaltung in Kurdistan nicht nur in der Türkei, sondern auch in Europa stark verankert ist. Die Demonstrierenden zeigen, dass sie bereit sind, für ihre Rechte zu kämpfen und sich gegen die Unterdrückung zu wehren. Der Kampf um die kurdische Identität und die politischen Rechte wird weitergehen, und die internationale Gemeinschaft ist gefordert, diesen Widerstand zu unterstützen.