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Freitag, 22. November 2024

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Neuer Bildungsgang in Ravensburg: 49 Quereinsteiger gegen Fachkräftemangel!

In einer Zeit, in der der Fachkräftemangel in vielen Bereichen spürbar ist, wagen mutige Quereinsteigerinnen den Schritt in eine neue berufliche Zukunft. Besonders im Bereich der frühkindlichen Bildung wird dringend nach Fachkräften gesucht. Der innovative Bildungsgang „Direkteinstieg Kita“ bietet eine Lösung und ermöglicht es den Teilnehmern, innerhalb von nur 23 Monaten einen Abschluss auf Fachkraftniveau zu erlangen. Wie die Schwäbische Zeitung berichtet, wird diese Qualifizierung seit diesem Jahr auch an der Geschwister-Scholl-Schule in Leutkirch und der Edith-Stein-Schule in Ravensburg angeboten. Hier haben sich insgesamt 49 Personen, darunter auch vier Männer, für diesen neuen Weg entschieden.

„Das sind 49 konkrete Beiträge gegen den Fachkräftemangel“, betont Mathias Auch, Leiter der Agentur für Arbeit Konstanz-Ravensburg. Rund 40 Prozent der Teilnehmer haben bereits Erfahrung im Erziehungs- oder Betreuungsbereich, jedoch nicht als Fachkräfte. Zu den Quereinsteigern gehören auch Menschen, die aus der Arbeitslosigkeit kommen, sowie Berufstätige, die sich umorientieren möchten.

Ein neuer Weg für Mütter

Unter den Quereinsteigern sind auch Melanie Roos aus Leutkirch und Petra Krane-Lehmann aus Wangen. Beide zweifachen Mütter haben ihre alten Jobs in der Industrie und im Einzelhandel aufgegeben, um einen neuen beruflichen Weg einzuschlagen. Roos, die 15 Jahre in der Industrie gearbeitet hat, fühlte schon länger, dass es Zeit für eine Veränderung war. „Eine normale Ausbildung kam nicht infrage, da diese in Vollzeit und der Verdienst gering ist“, erklärt sie.

Die Ausbildung zur Kita-Fachkraft bietet Roos die Möglichkeit, in Teilzeit mit 80 Prozent zu arbeiten und dabei einen regulären Verdienst von etwa 2.840 Euro zu erzielen. „Innerhalb von zwei Monaten habe ich mich entschieden, meinen Job nach 15 Jahren zu kündigen“, sagt sie entschlossen. Doch der Wechsel bringt auch Herausforderungen mit sich. Roos muss lernen, den Spagat zwischen Schule und Familienalltag zu meistern. „Ich mache Spickzettel, die ich mir beim Kochen anschaue“, verrät sie.

Vereinbarkeit von Ausbildung und Familie

Die Vereinbarkeit von Ausbildung und Familienleben wird durch spezielle Lernzeiten im Ausbildungsplan erleichtert, wie Klassenkameradin Krane-Lehmann ergänzt. Diese gelernte Floristin hat zuvor 17 Jahre im Einzelhandel gearbeitet und während der Coronazeit die Sinnhaftigkeit ihres Jobs hinterfragt. Mit 45 Jahren entschloss sie sich, beruflich neu zu orientieren. „Es ist nie zu spät für eine Weiterbildung“, sagt sie mit Überzeugung.

Die Teilnehmer des Programms „Direkteinstieg Kita“ sind zwischen 32 und 58 Jahre alt und bringen viel Lebenserfahrung mit. „Fast alle von uns haben schon selbst Kinder großgezogen“, so Krane-Lehmann. Diese Erfahrung ist ein großer Vorteil in der Ausbildung. Auch Mathias Auch betont, dass der neue Bildungsgang dazu beiträgt, den Rückgang der Schülerzahlen in der klassischen Erzieherausbildung auszugleichen.

Ein Schritt in die Zukunft

Die Initiative, den Bildungsgang „Direkteinstieg Kita“ in der Region zu etablieren, zeigt bereits Erfolge. Es gibt bereits eine feste Zusage für das Schuljahr 2025/26 in Leutkirch. „Wir wollen diesen Bildungsgang dauerhaft in der Region verankern“, erklärt Auch. Die Entscheidung der Quereinsteigerinnen, ihre alten Jobs zu kündigen, ist nicht nur ein persönlicher Schritt, sondern auch ein wichtiger Beitrag zur Bekämpfung des Fachkräftemangels in der frühkindlichen Bildung.

Die Geschichten von Melanie Roos und Petra Krane-Lehmann sind inspirierend und zeigen, dass es nie zu spät ist, neue Wege zu gehen. Ihre Entschlossenheit und der Mut, Veränderungen anzunehmen, sind ein Lichtblick in Zeiten, in denen Fachkräfte dringend benötigt werden. Der „Direkteinstieg Kita“ könnte der Schlüssel zu einer besseren Zukunft für viele sein, wie auch die Schwäbische Zeitung feststellt.

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