Im Kreis Darmstadt-Dieburg herrscht derzeit ein regelrechter Ausnahmezustand, wenn es um die Kfz-Zulassung geht. Bürger, die ein Auto anmelden möchten, müssen sich auf teils wochenlange Wartezeiten einstellen. Diese unhaltbaren Zustände sind auf einen alarmierend hohen Krankenstand und eine Flut von Anträgen zurückzuführen. Während die Zulassungsstellen in Aschaffenburg, Obernburg und dem Main-Kinzig-Kreis vergleichsweise reibungslos arbeiten, sieht die Situation im Kreis Darmstadt-Dieburg ganz anders aus. Laut einem Bericht von Primavera24 sind die Wartezeiten hier unerträglich lang.
Die Zulassungsstelle in Dieburg, die sich im TÜV-Gebäude an der B 45 befindet, ist besonders betroffen. Die Bürger müssen oft bis zu drei Wochen auf einen Termin warten. Diese Situation hat in sozialen Medien und in der Öffentlichkeit für großen Unmut gesorgt. Viele Menschen beklagen sich darüber, dass die Online-Terminvergabe wenig benutzerfreundlich ist und die kurzfristigen Termine, die morgens freigeschaltet werden, für Berufstätige kaum nutzbar sind.
Gründe für die langen Wartezeiten
Die Ursachen für die langen Wartezeiten sind vielschichtig. Der Landkreis hat auf die Beschwerden reagiert und erklärt, dass die hohen Wartezeiten auf akute personelle Engpässe zurückzuführen sind. Eine hohe Krankheitsquote, bedingt durch die Erkältungs- und Grippewelle, hat die Situation zusätzlich verschärft. Zudem sind viele Mitarbeiter der Zulassungsstellen krank, was die Bearbeitung der Anträge erheblich verlangsamt. Auch die Vielzahl an Anträgen, die in den letzten Wochen eingegangen sind, trägt zur Überlastung bei. Der Landkreis ist sich der Problematik bewusst und arbeitet an Lösungen, um die Situation zu verbessern.
Ein weiteres Problem ist das Verhalten der Bürger, die oft mehrere Termine an verschiedenen Stellen buchen, aber nur einen wahrnehmen. Dies führt dazu, dass viele Termine ungenutzt bleiben, was die Wartezeiten für andere weiter verlängert. Der Landkreis hat bereits Maßnahmen ergriffen, um dieser Problematik entgegenzuwirken.
Alternative Lösungen und Kritik
Die Einführung der Online-Terminvergabe wurde zwar als positiv angesehen, doch viele Bürger empfinden sie als unpraktisch. Ein professioneller Händler äußerte sich kritisch und meinte, dass es früher viel einfacher war, ohne Termin zur Zulassungsstelle zu gehen. Die Möglichkeit, viele Vorgänge online zu erledigen, wird von einigen als Hürde wahrgenommen, anstatt als bürgerfreundlicher Service. Die Zulassungsstelle in Aschaffenburg hingegen hat keine außergewöhnlich hohen Aufträge und bietet eine Wartezeit von nur einer Woche an, was die Unzufriedenheit im Kreis Darmstadt-Dieburg weiter verstärkt, wie op-online berichtet.
Um die Situation zu verbessern, plant der Landkreis, die Anzahl der Mitarbeiter zu erhöhen und die unbesetzten Stellen schnellstmöglich zu besetzen. Derzeit sind 23 Mitarbeiter an den fünf Zulassungsstellen im Landkreis tätig. Die Bürger können sich auch telefonisch an die Behörden wenden, um einen Termin zu vereinbaren, was eine Alternative zur Online-Terminvergabe darstellt.
Die Unzufriedenheit der Bürger ist deutlich spürbar, und es bleibt abzuwarten, ob die angekündigten Maßnahmen tatsächlich zu einer spürbaren Verbesserung der Situation führen werden. Die Hoffnung auf schnellere Termine und einen besseren Service ist groß, doch die Realität sieht momentan noch anders aus.
