In Helmstedt wird heute ein musikalisches Abenteuer eingeläutet: Das „Musik 21 Festival“ öffnet seine Pforten unter dem faszinierenden Motto „Übergänge“. Dieses Festival für zeitgenössische Musik verwandelt die Stadt in einen Klangraum, der die Sinne berauscht und die Zuhörer in neue Klangwelten entführt. Wie NDR.de berichtet, wird das Festival in der historischen Klosterkirche St. Marienberg eröffnet, einem Ort, der über 800 Jahre Geschichte atmet und zahlreiche Übergänge der Stadtgeschichte erlebt hat.
Der künstlerische Leiter Eloain Lovis Hübner hat ein aufregendes Programm zusammengestellt, das nicht nur die ehrwürdigen Kirchenräume, sondern auch leerstehende Geschäfte und Kinosäle in neuem Licht erstrahlen lässt. In der ehemaligen C&A-Filiale wird die multimediale Konzertperformance „The Face of the Other“ aufgeführt, die von der kosovarischen Komponistin Anda Kryeziu und dem E-MEX-Ensemble kreiert wurde. Hübner beschreibt es als ein immersives Erlebnis, das die Besucher in eine andere Welt eintauchen lässt: „Man muss quasi nur einen Schritt aus dieser Fußgängerzone hinein machen, in das Haus, und steht mittendrin in diesem tollen, immersiven Klang- und Bilderlebnis“.
Ein Festival der Vielfalt
Die Klanginstallation „Sound Boxes“ des Londoner Komponisten Samuel Loveless lädt die Besucher ein, selbst aktiv zu werden und mit den Klangapparaturen zu experimentieren. Hier können die Teilnehmer ihre eigenen musikalischen Ideen umsetzen und in einen Dialog mit der Installation treten. Diese interaktive Komponente des Festivals fördert nicht nur das kreative Schaffen, sondern auch das Gemeinschaftsgefühl unter den Besuchern.
Ein weiteres Highlight ist eine Tanzperformance, die den Pferdestall Helmstedt in ein schwingendes Instrument verwandelt. Das Ensemble Via Nova wird Werke junger Komponistinnen präsentieren und dabei Raum für Gespräche schaffen. Hübner betont, wie wichtig es ist, neue Musik nicht nur zu hören, sondern sie gemeinsam mit der Gemeinschaft zu entwickeln. Der Jugendchor der Kreismusikschule Helmstedt wird ebenfalls aktiv in das Festival eingebunden, was die lokale Verbundenheit und den Austausch fördert.
Ein Blick in die Zukunft
Das Festival bietet auch ein Musiktheater, das speziell für Helmstedt adaptiert wurde. Das Stück thematisiert Wohnraumentwicklung aus einer feministischen Perspektive und beleuchtet die Herausforderungen der Wohnraumknappheit. Hübner erklärt, dass solche Produktionen dazu beitragen, neue Diskurse über gesellschaftliche Fragestellungen zu eröffnen und das Bewusstsein für politische Entwicklungen zu schärfen. Wie Braunschweiger Zeitung berichtet, wird das Festival bis Sonntag dauern und verspricht ein unvergessliches Erlebnis für alle Musikliebhaber.
Das „Musik 21 Festival“ in Helmstedt ist nicht nur ein Fest der zeitgenössischen Musik, sondern auch ein Ort, an dem neue Ideen und Perspektiven aufeinandertreffen. Es zeigt, wie Musik als Medium dienen kann, um gesellschaftliche Themen zu beleuchten und den Dialog zwischen Künstlern und Publikum zu fördern. Die Besucher dürfen sich auf ein Wochenende voller kreativer Klangerlebnisse freuen, das die Grenzen zwischen Tradition und Moderne verschwimmen lässt.
