In Potsdam wird der 35. Jahrestag des Mauerfalls mit einer Vielzahl von Veranstaltungen gebührend gefeiert. Die Stadt hat sich zum Ziel gesetzt, die Erinnerung an diese prägende Zeit lebendig zu halten. Zahlreiche Ausstellungen, Führungen und Gedenkveranstaltungen laden die Bürger ein, sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen. So berichten die Tagesspiegel und die Landeshauptstadt Potsdam über die vielfältigen Aktivitäten, die in den kommenden Tagen stattfinden werden.
Am 8. November wird die Galerie Kunstraum Potsdam um 18 Uhr die Ausstellung „Geheimes Land“ von Anne Heinlein eröffnen. Diese beeindruckende Schau zeigt großformatige Fotografien von ehemaligen Sperrgebieten in Potsdam. Gleichzeitig lädt das Potsdam Museum zu einem Gespräch mit dem Fotografen Matthias Kupfernagel ein, der die Berliner Mauer in der Zeit zwischen 1989 und 1990 dokumentierte. Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist kostenfrei.
Führungen und Gedenkveranstaltungen
Der 9. November steht ganz im Zeichen des Gedenkens. Die Schlösserstiftung bietet Führungen durch die Welterbeparks Babelsberg und Neuer Garten an, um die Spuren der deutschen Teilung zu erkunden. Unter dem Motto „Erinnern, besinnen, Mauern überwinden“ wird ein geführter Pilgerweg von der Glienicker Brücke zur Klein-Glienicker Kapelle organisiert. Dort wird der Autor Andreas Kitschke über seine Erfahrungen bei der Wiederherstellung der Kapelle nach dem Mauerfall berichten.
Ein weiteres Highlight ist die Gedenkveranstaltung des SPD-Ortsvereins Stern/Drewitz/Kirchsteigfeld, die um 11 Uhr an der Stele in der Mendelssohn-Bartholdy-Straße stattfinden wird. Hier werden die Potsdamer SPD-Vorsitzende Alma Kleen und der Landtagsabgeordnete Daniel Keller sprechen. Zudem wird am selben Tag die Mauergedenkstätte Griebnitzsee von Schülern besucht, die ihre Familiengeschichten aus den Jahren 1989 und 1990 künstlerisch präsentieren.
Ein Höhepunkt mit Joachim Gauck
Am 10. November wird es eine besondere Gedenkveranstaltung an der Glienicker Brücke geben, bei der unter anderem der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck erwartet wird. Diese Veranstaltung wird von der Fördergemeinschaft Lindenstraße 54 und der Stadt Potsdam organisiert. Neben persönlichen Erinnerungen von der Potsdamer Fotografin Monika Schulz-Fieguth wird Historiker Rainer Potratz über die Entstehung und das Ende des Grenzregimes zu West-Berlin sprechen.
Zusätzlich wird die Nikolaikirche Potsdam am 10. November mit einem Festkonzert gedenken. Der Nikolaichor und das Europe Symphony Orchestra werden die Sinfonie-Kantate „Lobgesang“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy aufführen. Die Tickets sind bereits erhältlich und kosten 25,25 Euro.
Die Stadt Potsdam zeigt mit diesen vielfältigen Veranstaltungen, wie wichtig es ist, die Erinnerung an die Vergangenheit wachzuhalten. Die engagierte Arbeit von Ehrenamtlichen, Zeitzeugen und politischen Vertretern sorgt dafür, dass die Lehren aus der Geschichte nicht in Vergessenheit geraten. Diese Erinnerungsarbeit ist nicht nur für die ältere Generation von Bedeutung, sondern auch für die jüngeren Menschen, die durch solche Veranstaltungen für die Vergangenheit sensibilisiert werden sollen, wie die Landeshauptstadt Potsdam betont.
Insgesamt wird der 35. Jahrestag des Mauerfalls in Potsdam zu einem bedeutenden Ereignis, das sowohl die Geschichte als auch die Gegenwart miteinander verknüpft. Die zahlreichen Veranstaltungen bieten eine Plattform für Austausch und Reflexion, sodass die Erinnerungen an diese entscheidende Zeit in der deutschen Geschichte lebendig bleiben.